So sieht Google den WM-Teilnehmer Schweiz

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

USA,

Die Schweiz tschuttet an der WM, Google macht ein Nati-Titelbild. Dieses sagt mehr über Google aus als über die Schweiz. Wenn wir bloss wüssten, was genau.

So sieht Google die Schweiz und ihre Nati: Alles riesen Würste oder was?
So sieht Google die Schweiz und ihre Nati: Alles riesen Würste oder was? - google.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Google hat einmal mehr neue Titel-Bilder kreiert.
  • Infolge WM-Teilnahme wird auch die Schweizer Nati geehrt.
  • Über die Symbolik lässt sich streiten. Einiges ist erklärungsbedürftig.

Auf der Suche nach immer neuen Variationen für seine Startseite kreiert Suchmaschinen-Gigant Google immer wieder neue Grafiken. Zu Ehren eines Jahrestags, einer historischen Person oder aktuell halt: Zur Fussball WM 2018.

Klischees, wohin das Auge blickt

Heute auf dem Menü: Die heute antretenden acht Mannschaften (siehe Bildstrecke). Das geht natürlich fast nicht ohne Klischees wie Sombrero für Mexiko und Deutscher Schäferhund für Deutschland (Echt jetzt? Okay…).

Auch interessant: Jedes Land wird in einem anderen Zeichenstil dargestellt. Wobei Schweden an düstere Animes erinnert und stattdessen Südkorea eher an die Cut-out-Technik von Southpark. Kunst halt. Die Schweiz – hier kennt sich Google dank Europa-Hauptsitz ja bestens aus – kommt in klassischer Schweizer Scherenschnitttradition daher.

Die Schweiz is(s)t Wurst

Die gezeigten Sujets sind beim zweiten Hinschauen dann doch eher verwirrend. Es beginnt oben mit einem deutlich erkennbaren Cervelat-Bräteln – gute Wahl. In der Mitte schwimmt ein Gummiboot wohl auf der Aare. Das scheint Google derart zu faszinieren, dass dies zum typischen Schweizer Merkmal erhoben wird.

Damit können wir leben, aber dann wird es erst richtig kurios. Ist die Schweiz ein Volk von Radwandernden? Machen wir Wurst-Gewichtheben? Beten wir den Cervelat in Übergrösse an? Die Schweiz is(s)t Wurst, so die Wahrnehmung bei Google.

Nein, das ist kein Bier. Nein nein.

Das nächste Sujet soll wohl einen Harassenlauf darstellen – eine höchst umstrittene Tradition mit exzessiven Bierkonsum, die allerdings nicht nur in der Schweiz praktiziert wird. Dann auch noch eine Dame mit Fahrrad. Warum? Für einmal haben wir es ja nicht erfunden.

Aber: Auf dem Gepäckträger stehen zwei Flaschen. Auch das knallrote Gummiboot hat zwei Flaschen im Schlepptau. Nebst dem Harassenlauf könnte so der Eindruck entstehen: Ein Land von Alkis. Was können wir dafür, dass Sirupflaschen zum Verwechseln ähnlich aussehen?

Immerhin: Die Nati ist akkurat getroffen, wenn auch infolge scherenschnittbedingter Spiegelbildlichkeit zwei Kraftwürfel und zwei Embolos vorkommen müssen. Politisch korrekt auch der doppelte Lichtsteiner ganz aussen: Er zeigt imfall höchstens eine Doppelschwalbe.

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