Die Rückkehr der Zugvögel
Schweizerischen Vogelwarte Sempach erkennt erste Frühlingsgefühle bei den Vögeln.
Obwohl es gemäss Kalender noch Winter ist, spüren die Vögel bereits den Frühling. Während sich erste Vogelarten auf den Rückweg aus ihren südlichen Winterquartieren machen, lassen andere bereits ihren Reviergesang erklingen oder brüten schon.
In der Dämmerung kann man seit diesen Tagen einen vertrauten Klang hören, den wir aus dem Frühling und Sommer kennen: Die Amseln singen! Das bereitet Freude, kann aber auch Fragen aufwerfen. Um es vorweg zu nehmen: Amseln gehören zu den ersten Boten des Frühlings. Es ist normal, dass sie bereits im Februar singen.
Die Amsel ist aber nicht der einzige Vogel, der den Frühling spürt: Eulen, wie etwa der Uhu oder der Raufusskauz markieren rufend ihre Reviere, Wanderfalken vollführen Balzflüge, und die Saatkrähen sammeln emsig Zweige für ihre Nester. Noch früher ist der Bartgeier: Bereits seit Januar oder sogar Dezember sitzt er auf dem Nest und brütet!
Nicht immer macht sich der Frühling so auffällig bemerkbar. Die Rückkehr der Zugvögel ist momentan kaum sichtbar, denn sie erfolgt nachts: Dank einem auf dem Besuchszentrum der Vogelwarte installierten Radar werden alle Bewegungen von ziehenden Vögeln über der Vogelwarte registriert. Dabei hat die Anzahl durchfliegender Vögel seit rund einer Woche stark zugenommen. Der Radar gibt auch Auskunft über die Flugrichtung. Sie zeigt nach Nordosten, was ein klares Anzeichen dafür ist, dass der Vogelzug begonnen hat. So früh im Jahr sind vor allem Vögel auf dem Rückweg, die im Mittelmeerraum überwintert haben. Zugvögel, die im tropischen Afrika überwintern, treten ihre gefährliche Rückreise in die Schweiz erst in rund einem Monat an.