Viel Sonne, Regen zur rechten Zeit und wenig Hagel: in den Weinbaugebieten des Kantons Bern reift dieses Jahr ein guter Tropfen heran.
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Auch mengenmässig dürfte die Ernte über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.

In allen Anbaugebieten wird eine qualitativ ausgezeichnete Ernte erwartet, wie aus einer Mitteilung der bernischen Volkswirtschaftdirektion vom Dienstag hervorgeht.

Auch in Spiez erwartet die Rebbaugenossenschaft qualitativ und quantitativ einen «ganz guten Jahrgang», wie Andreas Denk am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Der Sommer habe wenig Hagel gebracht und die Trauben zeigten einen guten Fruchtansatz. «Wenn es so bleibt», fügt Denk an, denn es brauche nur ein einziges Hagelwetter, um eine Ernte zu zerstören.

Wegen des milden Frühjahrs und des warmen Sommers startet die Weinlese an vielen Orten früher als üblich. In Spiez sind es gemäss «zwei bis drei Wochen früher.« Der traditionelle «Läset"-Sunntig mit Umzug und Markt findet am 9. September statt.

Martin Hubacher bester Berner Winzer

Mit Wein befasste sich am Dienstag auch Regierungsrat Christoph Ammann. Zu einer der angenehmeren Pflichten eines bernischen Volkswirtschaftsdirektors dürfte nämlich die Prämierung des «Berner Wein des Jahres» gehören. Mit dem Wettbewerb wollen die Volkswirtschaftsdirektion und die Rebbaugesellschaften des Kantons Bern Produktion und Absatz von Qualitätsweinen im Kanton Bern fördern.

Der Berner Wein des Jahres wird jeweils an offiziellen Anlässen der Berner Regierung ausgeschenkt. Zum besten Winzer des Jahres 2018 wurde der Twanner Martin Hubacher gekürt. Er hat mit einer Auswahl von drei Weinen die höchste Punktzahl erreicht, wie die Volkswirtschaftsdirektion mitteilte.

Preisträger wurden in verschiedenen Kategorien ermittelt. Ihnen allen überreichte Ammann am Dienstag ein Diplom. Sie dürfen die Bezeichnung «Berner Wein des Jahres 2018» für die Vermarktung verwenden.

Rebbaukommissär Jürg Maurer freute sich laut Mitteilung speziell über die Vielfalt und die hohe Qualität bei den Weissweinen der Region. «Vor 30 Jahren gab es fast nur Chasselas und Riesling-Sylvaner, heute findet man eine breite Sortenvielfalt und vielfältige Weinstile.«

Regierungsrat Ammann führt den Erfolg der gekürten Berner Winzerinnen und Winzer auf ihr Qualitätsbewusstsein, die Bereitschaft zu Innovation und auf eine erfolgreiche Teamarbeit zurück.

Und er appelliert an Martin Hubacher, Gewinner der Auszeichnung «Berner Winzer des Jahres 2018": «Seien Sie Botschafter für den Kanton Bern als attraktive Weinregion und geben Sie all jenen ein Gesicht, die für die Herstellung eines Top Qualitätsprodukts nötig sind.« Denn nach wie vor sei der Weinbau Teamarbeit.

In den Rebbergen des Kantons Bern braucht es, je nach Anbausystem und Mechanisierungsmöglichkeit, rund 700 bis 900 Arbeitsstunden pro Hektare und Jahr. Das könne eine Winzerin oder ein Winzer unmöglich allein leisten, konstatierte Ammann.

Stock- und Bodenpflege der Reben, die Lese oder die Vermarktung des Weins - ohne die tatkräftige Unterstützung von Angestellten, Lernenden, Familienangehörigen und freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre ein erfolgreiches Führen eines Winzerbetriebs undenkbar.

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