Es drohen Hochwasser und Lawinen

Nach dem Sturmtief «Burglind» hat sich die Wetterlage in der Schweiz beruhigt. Trotzdem ist weiterhin mit Überschwemmungen zu rechnen. Einige Täler und Dörfer sind weiterhin wegen Lawinengefahr vom Rest der Schweiz abgeschnitten. Die Ski-Rennen vom Wochenende in Adelboden BE sollen indes stattfinden.

Rhein
Rhein - Youtube/streeeam.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Wetter hat sich nach dem Sturmtief «Burglind» massgeblich verbessert.
  • Die Folgen des Tiefs sind aber immer noch zu spüren.
  • Flüsse drohen überzulaufen, viele Täler und Dörfer sind vom Rest abgeschnitten.

Nachdem am Mittwoch das Sturmtief «Burglind» über die Schweiz hinweggefegt ist, folgte am Donnerstag der grosse Niederschlag. In den letzten zwei Tagen fielen bis zu 120 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Nun kommt es heute zu einer deutlichen Wetterberuhigung. Wie SRF Meteo auf Twitter schreibt, ist vereinzelt auch mit Sonnenschein zu rechnen.

Polizei warnt vor WaldspaziergängenIm Zusammenhang mit der aktuellen Wetterlage geht Meteoschweiz von einer geringen Windgefahr aus. Trotzdem warnt die Polizei vor Besuchen im Wald oder am Waldrand. Bäume könnten immer noch umstürzen und Äster herunterfallen. Absperrungen müssen unbedingt beachtet werden, schreibt die Polizei Basel-Stadt.

Trotz der Wetterberuhigung sind in weiten Teilen der Schweiz die Folgen des Tiefs zu spüren. Viele Strassen sind wegen Aufräumarbeiten oder Erdrutschgefahr weiterhin gesperrt. Die Thur und der Rhein waren zwischenzeitlich bedrohlich hoch gestiegen. In Maschwanden ZH trat die Lorze über die Ufer. Inzwischen sind die Pegel der Flüsse wieder am Sinken.

Keine Schifffahrt wegen Hochwasser

In der Region Basel ist die Schifffahrt auf dem Rhein wegen Hochwassers seit Donnerstagabend eingestellt. Zunächst durften zwischen Basel und Birsfelden, später auch auf der Strecke zwischen der Schleuse Kembs und Rheinfelden, keine Schiffe mehr fahren. In der Nacht auf Samstag soll der Pegelstand gemäss den Prognosen des Bundesamts für Umwelt wieder unter die kritischen Werte sinken.Keine Hochwassergefahr besteht derzeit im Kanton Zürich. Weil es in der vergangenen Nacht ruhiger war als befürchtet, gab es am Freitagmorgen lediglich zwei Stellen, an denen der Pegel vergleichsweise hoch stand. «Mässige Gefahr» gab es gemäss Kantonsangaben an der Thur bei Andelfingen und an der Glatt bei Dübendorf.

Januarrekord in Adelboden

In Adelboden, wo am Wochenende der Ski-Weltcup der Herren stattfinden soll, sind in 48 Stunden 95 mm Niederschlag gemessen worden. Das ist laut SRF Meteo Januarrekord seit Messbeginn. Der viele Niederschlag hat die Strasse zwischen Frutigen und Adelboden zum Abrutschen gebracht (Nau berichtete). Die Strasse soll ab Samstag 6 Uhr einseitig befahrbar sein, wie die Behörden vor Ort mitteilen. Die Ski-Weltcup-Rennen können deshalb planmässig durchgeführt werden. Den Riesenslalom und den Slalom am «Chuenisbärgli» verfolgen jedes Jahr rund 40'000 Schaulustige.

Lawinengefahr

Weiterhin herrscht in weiten Teilen der Schweiz grosse Lawinengefahr. Im Kanton Graubünden ist die wegen Lawinengefahr gesperrte Zugstrecke der Rhätischen Bahn (RhB) über den Berninapass wieder offen. Die Züge zwischen Engadin und Puschlav verkehren seit Freitagmorgen wieder gemäss Fahrplan. Das Unterengadin, das Safiental und St. Antönien sind wieder auf der Strasse erreichbar. Die Behörden gaben am Freitagvormittag die wegen Lawinengefahr am Donnerstag gesperrten Strassenverbindungen frei. Weiterhin weitgehend abgeschnitten sind das Münstertal und Samnaun. Das Münstertal war kurz vor Mittag gemäss Polizeiangaben nur aus dem Südtirol erreichbar; Samnaun konnte weder aus der Schweiz noch aus Österreich erreicht werden.

Lawinensituation in der Schweiz.
Lawinensituation in der Schweiz. - WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Im Wallis sind das Lötschtal und ein Grossteil von Goms abgeschnitten. Diese sollten laut Walliser Kantonspolizei während dem Tag «progressiv» geöffnet werden. Vereinzelt seien Erd- und Schneerutsche weiterhin möglich. Wanderungen ausserhalb der abgegrenzten Zonen sollen gemieden werden.

Zwischen Täsch und Zermatt löste sich gestern eine riesige Lawine. Verletzt wurde dabei niemand.

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