Stadt Zürich

Fussballstadion nimmt weitere Hürde und landet nun vor dem Volk

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Zürich,

Das Fussballstadion-Projekt auf dem Zürcher Hardturm-Areal hat eine weitere Hürde genommen: Das Stadtparlament stimmte am Mittwoch der Weisung des Stadtrats zu. Damit liegt der Ball nun beim Stimmvolk.

geplantes Stadion auf dem Hardturm-Areal - zvg Nightnurse Images
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Das «Ja» des Gemeinderats kam jedoch nur dank gütiger Mithilfe von links-grüner Seite zustande, die nicht unbedingt das Projekt, aber eine Volksabstimmung darüber wollte: Ohne dieses Zutun hätten SVP, FDP, GLP und EVP die notwendigen 63 Stimmen - die Anträge des Stadtrats unterstanden der Ausgabenbremse - nicht zusammengebracht.

Schliesslich stimmten 73 Parlamentarier dafür; 37 waren dagegen und 7 Abgeordnete enthielten sich. Ein Rückweisungsantrag der SP blieb chancenlos. Sie plädierte für ein von der Stadt finanziertes Stadion und mehr gemeinnützige Wohnungen.

Stadion für 18'000 Zuschauer

Das Projekt «Ensemble» der Investoren HRS, Immobilienanlagegefässe der Credit Suisse sowie Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) sieht auf dem rund 55'000 Quadratmeter grossen Areal ein Stadion für rund 18'000 Zuschauer, 174 Genossenschaftswohnungen und zwei 137 Meter hohe Wohn- und Bürotürme mit rund 600 Wohnungen vor. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 570 Millionen Franken.

Der Investor will mit den Wohntürmen das Fussballstadion querfinanzieren. Dadurch müsste die Stadt nichts zu dem Bau und zum Betrieb des Stadions bezahlen.

Mit einem reduzierten Baurechtszins auf den Baufeldern, auf denen die Türme stehen werden, unterstützt sie das Projekt aber trotzdem. Vorgesehen sind Baurechtszinse von jährlich 1,2 Millionen Franken und der Verzicht auf Einnahmen von maximal 1,7 Millionen Franken pro Jahr.

Das Zürcher Stadtparlament genehmigte nun die entsprechenden Baurechtsverträge, einen Objektkredit von rund 50 Millionen Franken für die Übertragung einer Teilfläche vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen sowie den jährlichen Einnahmeverzicht. Der Ball liegt damit beim Stimmvolk, das voraussichtlich im November über das Stadion-Projekt abstimmen muss.

Parteien sind gespalten

Aufatmen können die Stadion-Befürworter aber nicht: Die Parteien sind gespalten - auch intern -, und vor dem Rathaus zeigte die IG Freiräume an einer Demonstration dem Projekt die rote Karte.

Die SP beispielsweise befürwortet zwar ein «echtes Fussballstadion», könne das vorliegende Projekt der Bevölkerung aber nicht zur Annahme empfehlen - «zu gravierend sind die Mängel». Die kritische Haltung der Grünen ist hingegen «projektunabhängig», wie ihr Vertreter sagte. Für sie stelle sich grundsätzlich die Frage, ob eines der letzten freien Areale der Stadt mit einem Grossprojekt zugebaut werden soll.

Die SVP sprach dafür von einem «ausgewogenen Fussballstadionprojekt». Die Partei befürchtet, ohne Stadion wäre die Existenz der beiden Zürcher Fussballvereine auf Dauer gefährdet.

Der GLP-Vertreter sprach gar von der letzten Chance für ein privat finanziertes Fussballstadion. Bei einem Nein geht die Partei davon aus, «dass die Idee eines neuen Fussballstadions auf dem Hardturm-Areal ein für alle Mal begraben ist».

Ausserdem begrüsste die GLP die beiden Wohntürme nicht nur aus finanzpolitischen, «sondern auch aus städtebaulichen Überlegungen». Wegen des Bevölkerungswachstums müsse weiter in die Höhe gebaut werden.

"Ohne Wenn und Aber» unterstützt die FDP das Projekt. Es sei erfreulich, dass sich noch private Investoren finden liessen, die auf Rendite verzichteten und damit die Realisierung eines Stadions im öffentlichen Interesse ermöglichten.

Und für die EVP wäre es schlicht ein Schlag ins Gesicht aller Fussballfreunde und aller Fussballspieler, falls es nicht endlich gelingen würde, in Zürich ein Stadion für echte Fussballerlebnisse zu bauen.

Geplant ist, dass der Ball ab der Saison 2021/2022 im neuen Stadion rollen kann. In den vergangenen 20 Jahren waren aber schon mehrere Stadionprojekte auf dem Hardturm-Areal gescheitert.

-Mitteilung der SDA (mba)

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