Hitzkirchertal plant neues Wohnquartier statt Altersheimausbau
Die Gemeinden rund um Hitzkirch wollen ein Wohnquartier vorab für ältere Personen, aber auch für Familien und Alleinstehende realisieren.
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Im Gegenzug soll auf einen Ausbau des bestehenden Altersheims verzichtet werden.
Der Gemeindeverband Chrüzmatt Hitzkirchertal hat am Mittwoch über sein Projekt Stöcklimatt informiert. Dieses sei eine Alternative zu den gängigen Alters- und Pflegeheimen und ermögliche den Betagten, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben. Das entlaste das Pflegeheim und die Gemeinden sparten Pflegekosten.
Der Gemeindeverband führt in Hitzkirch das Alterswohnheim Chrüzmatt mit 97 stationären Betten und 16 Alterswohnungen. Er rechnet mit einem stark steigenden Bedarf an Betten. Weil der Kanton die Zahl der Pflegebetten aber reduziere, verzichte er auf einen Ausbau der Chrüzmatt, teilte der Gemeindeverband mit. Stattdessen wolle er die Stöcklimatt als «generationendurchmischtes Sozialraumquartier» realisieren.
Dem Gemeindeverband gehören Aesch, Altwis, Ermensee, Hitzkirch und Schongau mit total über 8900 Einwohnern an. Die Gemeinden hätten das Projekt in seiner Konzeption genehmigt, teilte der Gemeindeverband mit.
90 bis 100 Wohnungen
Für die Stöcklimatt besteht zur Zeit erst eine Machbarkeitsstudie des Büros für Bauökonomie Luzern/Basel. Wie viele Wohnungen gebaut werden, ist derzeit offen. Projektleiter Raymond Neumann sprach gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von 90 bis 100 Wohnungen, wobei die genaue Zahl sich erst durch den Architekturwettbewerb ergeben werde.
Vorgesehen ist, 70 Prozent der Überbauung für Betagte zu reservieren, 20 Prozent für Familien und 10 Prozent für Alleinstehende. Zum Raumprogramm gehören sollen eine Kinderkrippe, Gesellschafts- und Therapieräume, aber auch eine Verbindung zum Altersheim Chrüzmatt. Geplant sind Spitex-, Notruf- oder Concièrge-Dienste.
Realisiert werden soll die Überbauung auf einem rund 9400 Quadratmeter grossen Grundstück neben dem bestehenden Alters- und Pflegeheim. Bis wann die Häuser stehen, steht noch nicht fest. Eine Etappierung des Vorhabens sei wahrscheinlich, sagte Neumann.
Das Projekt Stöcklimatt soll von einer neuen Aktiengesellschaft realisiert werden, die den fünf Verbandsgemeinden gehört. Die Gemeinden selbst sollen möglichst wenig belastet werden. Die Walder Stiftung unterstützt nach Angaben des Gemeindeverbands das Vorhaben. Die Kosten des Vorhabens sind ebenfalls noch offen.