Stadt beteiligt sich an der Energieverbund-Gesellschaft

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Gossau,

Aus dem Energienetz Gossau–St.Gallen–Gaiserwald (energienetz GSG) soll eine Aktiengesellschaft hervorgehen. Die Stadt Gossau will sich daran mit 600‘000 Franken beteiligen und das Initialprojekt mit 300‘000 Franken mitfinanzieren.

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Im Industriegebiet Gossau-Ost, St. Gallen-Winkeln und Abtwil ist in verschiedenen Betrieben Produktionswärme vorhanden, die mit Energieaufwand heruntergekühlt, also sozusagen „vernichtet“ wird. In anderen Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten wird Energie aufgewendet um Heizwärme zu erzeugen. Mit einem Tieftemperatur-Wärmenetz könnte die Produktionsabwärme zum Heizen anderer Gebäude genutzt werden. Dies hätte positive Auswirkungen auf die Energiebilanz des Industriegebietes sowie der angrenzenden Wohn- und Gewerbegebiete.

Erstes Wärmeverbundprojekt umsetzen

Um derartigen Vorhaben auf die Sprünge zu helfen, haben im Jahr 2011 die Gemeinde Gaiserwald und die Städte Gossau und St. Gallen, die lokalen Wirtschaftsverbände und der Kanton St. Gallen das Energienetz Gossau–St.Gallen–Gaiserwald (energienetz GSG) geknüpft. Beteiligt sind auch 26 Unternehmungen aus verschiedensten Branchen im Industriegebiet Gossau-Ost - St. Gallen-West.

Nun wird die Realisierung eines ersten Wärmeverbundes spruchreif. Mit der Abwärme der Ernst Sutter AG sollen die Gebäude der Steinemann Technology AG, Schläpfer Altmetall AG, Max Bersinger AG und City-Garage AG beheizt werden. Für das Wärmenetz ist ein Investitionsbedarf von rund 5,5 Millionen Franken veranschlagt.

Investitions- und Betreibergesellschaft gründen

Für dieses erste konkrete Projekt soll auch eine feste Trägerschaft gebildet werden. Die drei beteiligten Gemeinden und die St. Gallisch Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) wollen die Investitions- und Betreibergesellschaft energienetz GSG AG mit einem Aktienkapital von 1,9 Millionen Franken gründen.

Gossau, St. Gallen und die SAK sehen eine Beteiligung von jeweils 600‘000 Franken vor. Die beiden Nachbargemeinden haben die Beteiligung bereits beschlossen. Nun beantragt der Stadtrat Gossau dem Stadtparlament, 600‘000 Franken für die Gossauer Beteiligung zu bewilligen.

Energiepolitik statt Renditeobjekt

Das Wärmenetz mit der Ernst Sutter AG als Wärmeproduzentin wird voraussichtlich 5,5 Millionen Franken kosten. Daran werden Fördergelder vom Kanton St. Gallen und von der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation (KliK) von rund 440‘000 Franken erwartet. 1,5 Millionen Franken sollen Einmalbeiträge der Aktionäre ausmachen. Der Stadtrat Gossau beantragt 300‘000 Franken, welche je zur Hälfte dem städtischen Energiefonds und der Rechnung der Stadtwerke belastet werden.

Das Initialprojekt soll im Jahr 2020 fertiggestellt sein. Dannzumal wird entschieden, ob das Wärmenetz bis zum Kybunpark ausgedehnt wird. Später können weitere Gebiete in Winkeln sowie im Gossauer Mettendorf erschlossen werden, wo ebenfalls grosses Potenzial vorhanden ist. Jede Erweiterung hängt davon ab, dass die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Ausbau erfüllt sind. Der Stadtrat betont in seiner Vorlage an das Parlament, dass bei diesem Vorhaben nicht die Rendite im Vordergrund stehe, sondern Aspekte der Energiepolitik und Standortförderung.

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