Erste gesamtschweizerische Denkmalstatistik

Der Bundesrat
Der Bundesrat

Bern,

Das Bundesamt für Statistik (BFS) und das Bundesamt für Kultur (BAK) haben heute die erste Schweizer Denkmalstatistik des Bundes vorgestellt.

Konferenztisch (Symbolbild)
Konferenztisch (Symbolbild) - Keystone

Mit seinen rund 272 000 historischen Bauten und Anlagen, knapp 39 000 archäologischen Stätten und fast 4700 historischen Ortsbildern von nationaler, regionaler und lokaler Bedeutung verfügt unser Land über ein reiches kulturhistorisches Erbe. Dieser Schatz wird durch die Denkmalstatistik, die am Ende des Kulturerbejahres 2018 erscheint, zum ersten Mal in seiner ganzen Breite und Vielfalt fassbar. Die Kantone engagieren sich seit vielen Jahrzehnten für die Pflege und Erhaltung des Kulturerbes, das die Identität der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz wesentlich mitprägt. Der Bund unterstützt dabei sie im Sinne der Subsidiarität beratend und finanziell.

Dass die Denkmäler im Bewusstsein der Schweizer Wohnbevölkerung eine wichtige Rolle spielen, geht ebenfalls aus der Denkmalstatistik hervor: So sind Baudenkmäler nach Museen/Ausstellungen und Konzerten/Musikanlässen an dritter Stelle der meistbesuchten Kulturinstitutionen. Dabei zeigen sich gewisse Sprachregionale Spezifika: Einwohner aus der französischsprachigen Schweiz besuchen deutlich häufiger Baudenkmäler und Stätten (79%) als jene aus der Deutschschweiz (67%) oder aus der italienischen Schweiz (66%). Kaum Unterschiede ergeben sich dagegen in Bezug auf das Alter der Besucher; ein deutlicher Rückgang ist nur bei den Personen über 75 Jahren festzustellen. Bemerkenswert ist zudem, dass Baudenkmäler und Stätten für die Einwohner mit Schweizer Pass gleich anziehend sind wie für diejenigen ausländischer Nationalität.

Die heute vorgestellte Erhebung liefert nicht nur eine erste Übersicht über die Denkmallandschaft der Schweiz, sie zeigt auch den Bedarf an zusätzlichen Daten auf, dem in Hinblick auf die nächste Aktualisierung der Statistik in fünf Jahren Rechnung getragen werden muss. 

Das BAK fördert den Ausbau der Schweizer Kulturstatistiken

In seinen Kulturbotschaften für die Jahre 2012–2015 sowie 2016–2020 hat der Bundesrat das BAK damit beauftragt, die Datenlage zur Kulturproduktion, Kulturförderung und Kulturnutzung auszubauen und zu verbessern. In Austausch mit dem 2011 gegründeten Nationalen Kulturdialog, in welchem die kulturpolitischen Amtsträger der Gemeinden, Städte, Kantone und des Bundes vertreten sind, hat das Bundesamt prioritäre Kulturstatistiken definiert, darunter eine Schweizer Denkmalstatistik. Diese ist die zweite in diesem Rahmen entstandene Kulturstatistik; als erste erschien im Frühjahr 2017 die Museumsstatistik.

Kulturstatistiken tragen zum Wissensausbau und Kompetenz in der Kulturpolitik bei. Sie geben einen Einblick in die Kulturlandschaft und zeigen deren Veränderungen auf. Sie weisen die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Kultur aus. Damit liefern sie eine verlässliche Grundlage für politische Strategie- und Entscheidungsprozesse, für die Entwicklung und Evaluation von Kulturpolitik. Statistische Informationen zum Kulturbereich interessieren die privaten und öffentlichen Kulturförderer aller Staatsebenen, die Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen, die Politik, die Medien, die Bevölkerung sowie kulturpolitische Akteure und Partner im In- und Ausland.

Mit seiner «Taschenstatistik Kultur in der Schweiz» publiziert das BAK eine jährlich aktualisierte Broschüre in vier Sprachen, die in knapper und übersichtlicher Form statistische Informationen zur Kultur und Kulturwirtschaft in der Schweiz zusammenführt und zugänglich macht. Die Broschüre kann unter www.bak.admin.ch/statistica heruntergeladen werden oder unter [email protected] in gedruckter Form bestellt werden.

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