Unser Körper ist das neue Passwort

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

In Zukunft brauchen wir kein Passwort mehr. Mir Fingerabdrucksensoren, Iris-Scanner und Gehanalysen wird unser Körper zum digitalen Schlüssel.

Fingerabdruck-Scanner sind erst der Anfang.
Fingerabdruck-Scanner sind erst der Anfang. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fingerabrucksensoren oder Iris-Scanner sind sicherer als gängige Passwörter.
  • Handy-Hersteller verbauen biometrische Authentifizierungsmöglichkeiten in mehreren Geräten.

123456, 12345 und 123456789. Das sind die drei beliebtesten Passwörter der Schweizer. Sicher? Überhaupt nicht! Hacker haben die Zahlenreihen innert Sekunden geknackt. Das Problem: Sicherere Passwörter mit Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen ohne Zusammenhang können sich viele nicht merken.

Die gute Nachricht: Das Passwort dürfte bald ausgedient haben. Es weicht neuen Technologien, die sicherer und einfacher zu bedienen sind. Nau zeigt ein paar Beispiele:

Fingerabdruck
Seit dem iPhone 5s gehört der Fingerabdrucksensor in Smartphones zum Standard. Man legt den Finger drauf und schon ist das Handy entsperrt. Die Technik ist nicht neu - und auch nicht ohne Risiko. Bereits mehre Male konnten Fingerabdrucksensoren überlistet werden.

Iris-Scan
Auch den Netzhaut-Scan gibt es seit mehreren Jahren. Samsung hat die Technik letztens im Galaxy S8 verbaut. Ähnlich wie beim Fingerabdruck ist auch die Netzhaut individuell. Die Sicherheit von Netzhaut-Scannern wurde in mehreren Studien bestätigt. Die Samsung-Geräte konnten allerdings ausgetrickst werden.

Gesichtserkennung
Das neue iPhone projieziert 30'000 Punkte auf das Gesicht des Nutzers. Stimmen die Daten mit dem gespeicherten Gesicht überein, wird das Gerät entsperrt. Die Technik soll laut Apple deutlich sicherer sein als ein Fingerabdruck. Allerdings wollen vietnamesische Forscher das System bereits ausgetrickst haben (Nau berichtete).

Stimmerkennung
Auch über die Stimme kann man sich Authentifizieren. Dazu müssen Sätze und Wörter aufgenommen werden, die später zum Vergleich dienen. Allerdings ist die Technik auf Hintergrundgeräusche anfällig.

Gehverhalten
Sogar unser Gehstil ist einzigartig. Darum tüfteln Forscher aus Australien an einer Methode, unser Gehverhalten zu analysieren. Mit Erfolg: Bei ersten Test konnten die Forscher in 95 Prozent der Fälle die Person korrekt zuordnen. Diese Technik würde sich etwa zum öffnen von Türen eignen. Doch noch ist die Technik nicht so weit: In der ersten Testreihe haben nur 20 Personen teilgenommen.

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