Weltmeisterschaft in Prag

Schweizer Nati holt sich WM-Bronzemedaille.

Unihockey (Symbolbild)
Unihockey (Symbolbild) - Keystone

Die Weltmeisterschaft in Prag endet für die Schweiz mit einem Sieg. Im Spiel um Platz drei schlagen sie in einem unterhaltsamen Spiel den Gastgeber Tschechien mit 2:4.

Die grosse Frage nach dem Halbfinal-Krimi gegen Schweden war: Hatten sich die Schweizer Spieler erholen können – körperlich und mental? Nach der knappen Niederlage im Penaltyschiessen traf das Team von David Jansson auf die nächste grosse Challenge: Das Bronzespiel gegen den Gastgeber Tschechien.

Der Gameplan für das Spiel: «Wir wollen das Spiel kontrollieren und so den Tschechen keine Chance geben, ins Spiel zu kommen», sagt Paolo Riedi. Zu Beginn waren es jedoch die Tschechen, welche die besseren Chancen hatten. Die Schweizer konnten sich beim Torhüter Pascal Meier bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Ihm gelang auch heute wieder eine sehr starke Partie. Dann aber machten die Schweizer Druck, die Tschechen verloren den Ball und Deny Känzig – der noch ausgeruht war, da er im Halbfinal nicht zum Einsatz kam – verwertete in der 9. Minute zum 1:0. Kurz darauf konnten die Tschechen in Überzahl spielen, aber sie verpassten die Chance zum Ausgleich. Als die Schweizer wieder komplett waren, machten sie wieder Druck und Matthias Hofbauer schoss das 2:0. Der Gameplan ging auf. Das tschechische Publikum merkte, dass die Mannschaft ihre Unterstützung brauchte, lautstark feuerten sie ihr Heimteam an. Und tatsächlich: Kurz vor der ersten Pause erzielten die Tschechen den Anschlusstreffer. Mit dem Pausenpfiff beging ein Tscheche eine Strafe, so dass die Schweizer mit einem Powerplay in die nächsten 20 Minuten starten konnten. Doch es blieb beim 1:2. Beim 5 gegen 5 kamen die 16'112 Zuschauer – neuer Rekord – ein attraktives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten zu sehen. Ein schöner Angriff der Tschechen schloss Tom Ondrusek ab: 2:2 lautete das Resultat kurz nach Spielhälfte.

Charakterstarke Mannschaft

Vor der zweiten Pause musste noch einmal ein Tscheche auf die Strafbank und diesmal klappte das Schweizer Powerplay: Tim Braillard schoss die Schweiz wieder in Führung und in der 47. Minute stellte Paolo Riedi den zwei Tore Vorsprung wieder her. Jetzt galt es, diesen bloss nicht wieder aus der Hand zu geben. Die Tschechen machten nun Druck, die Schweizer Fans mussten noch etwas mehr als zehn Minuten zittern und feuerten ihre Schützlinge mit «Hopp Schwiiz»-Rufe an. Drei Minuten waren noch zu spielen, da nahmen die Tschechen ihren Torhüter raus. Doch die Schweizer überstanden die Schlussphase und siegten mit 2:4. Eine tolle Leistung des Teams von David Jansson, die mit der 7. Bronzemedaille belohnt wurde.

«Gestern vor dem ins Bett gehen, sah man dem einen und anderen an, dass die Enttäuschung da ist. Aber es zeigt den Charakter der Mannschaft, dass die gestrige Niederlage vergessen war, sobald das Spiel begonnen hatte», sagt Christoph Meier nach seinem 50. Länderspiel. Und weiter: «Wir sind glücklich über den Gewinn der Bronzemedaille. Tschechien war gut, es war kein einfaches Spiel für uns und wir sind froh, dass wir die Kampagne so abschliessen konnten.»

Seit 16 Uhr spielen Schweden und Finnland um WM-Gold.

Tschechien – Schweiz 2:4 (1:2, 1:1, 0:1)

O2 Arena, Prag (CZE); 16'112 Zuschauer (Zuschauerrekord) ; SR Hakan Söderman, Glenn Boström (SWE)

Tore: 9. Känzig (Hofbauer) 0:1. 14. Hofbauer (Conrad) 0:2. 19. Rypar (Garcar) 1:2. 34. Ondrusek (Doza) 2:2. 40. Braillard (Mendelin/Ausschluss Rypar) 2:3. 47. Riedi (Braillard) 2:4.

Strafen: 2x2 Minutgen gegen Tschechien, 2x2 Minuten gegen die Schweiz

Tschechien: Soucek; Kisugite, Nemecek; Prazan, Veltsmid; Garcar, Suchanek; Bauer; Curney, Jendrisak, Sebek; Delong, Doza, Ondrusek; Benes, Langer, Rypar; Krbec, Tomasik.

Schweiz: P. Meier; Bischofberger, Heller; Graf, Berry; Bürki, Conrad, Camenisch; Maurer, Ch. Meier, Mendelin; Riedi, Braillard, Laely; Känzig, Zaugg, Hofbauer; Rüegger, Hartmann

Bemerkungen: Patrik Doza (CZE) und Paolo Riedi (SUI) als beste Spieler ausgezeichnet. Tschechien ab der 57. zum Teil ohne Torhüter. Christoph Meier für 50. Länderspiel geehrt.

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