Klimawandel im Glarnerland: Regierung zeigt Auswirkungen auf
Auch im Kanton Glarus hat sich das Klima verändert: Es wurde wärmer, die Apfelbäume blühten früher, die Gletscher schrumpften, und die Anzahl der Schneetage sank.
Die Glarner Regierung publizierte am Dienstag im Zusammenhang mit der Beantwortung von Fragen aus dem Parlament zum kantonalen Energiekonzept Beispiele dafür, wie sich die Klimaveränderung im Kanton manifestiert. Die Anzeichen einer Veränderung seien in den letzten Jahrzehnten anhand verschiedener Messungen deutlich sichtbar geworden, schrieb die Exekutive.
Die Beispiele
Beispiel Temperatur: In Glarus und Elm ist es um etwa ein Grad wärmer geworden. Verglichen wurden die Temperaturen zwischen 1990 und 2018 mit jenen der Referenzperiode von 1961 bis 1990.
Beispiel Blütezeit der Apfelbäume: Die Vergleichsergebnisse ergaben, dass in Elm die Apfelbäume acht Tage früher blühen, in Näfels und Linthal sogar acht bis zehn Tage früher.
Beispiel Anzahl Tage mit mehr als 50 Zentimeter Schnee pro Jahr: In Elm im Dorf reduzierten sich diese Schneetage von 58 auf noch 16, in Braunwald von 109 auf 85.
Beispiel Gletscherschwund: Der Schwund traf die Gletscher im Glarnerland seit Messbeginn 1864 in unterschiedlichem Ausmass. Am meisten bildete sich mit 1320 Metern der Vorabgletscher zurück, gefolgt mit 520 Metern am Glärnischfirn, 390 Meter weniger waren am Platta-Alva, und um 290 Meter schrumpfte der Limmernfirn.
Es wird noch wärmer
In den nächsten Jahren werde sich das Klima weiter verändern, schrieb die Regierung. Die anerkannten Klimamodelle sähen eine deutliche Erwärmung bis ins Jahr 2060 voraus. Zu diesem Zeitpunkt seien in Glarus pro Jahr 35 Sommertage mehr als heute und damit fast doppelt zu viele zu erwarten und 36 Frosttage weniger bei aktuell 91 jährlich.
Erfolge bei den klimafreundlichen Massnahmen stellten sich ein in der Reduktion der CO2-Emissionen. Das kantonale Energiekonzept sieht eine Senkung dieser Emissionen aus der Nutzung von Brennstoffen und Elektrizität mit Referenzjahr 2010 um 30 Prozent bis 2020 vor.
Die Emissionen pro Einwohner bei den Brennstoffen sanken gemäss Regierung zwischen 2010 und 2017 um 12,4 Prozent. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme während dieser Zeit beläuft sich der Emissionsrückgang sogar auf 14,4 Prozent.
Dieser Rückgang sei erfreulich, und es seien noch weitere Verbesserungen bis 2020 zu erwarten, bilanzierte die Regierung. Um dann festzustellen: Das Ziel - einer Reduktion um 30 Prozent - werde voraussichtlich nicht erreicht.