Kommt das klimafreundliche Auto?
Das Wichtigste in Kürze
- Es ist die Vision der EU-Kommission: Binnen zehn Jahren sollen Millionen Elektroautos auf europäischen Strassen fahren.
- Kern des Pakets sind unter anderem schärfere Kohlendioxid-Grenzwerte für Autos bis 2030.
- Mit dem Mix aus Vorschriften und Anreizen würde der Brüssler Behörde zufolge der Sprung in eine klimafreundliche Zukunft gelingen.
Geplant
ist eine Revolution, zumindest eine kleine. Denn die EU-Kommission hat klare
Vorstellungen wie die Zukunft in fünf oder zehn Jahren aussehen soll: Millionen
Autos, die sich an Hunderttausenden Stromtankstellen überall in Europa
blitzschnell mit sauberem Ökostrom aufladen und dann geräuschlos und abgasfrei
davonbrausen. Den ersten Schritt dorthin will die Brüsseler Behörde am Mittwoch
mit ihrem Paket für sauberen Verkehr und Klimaschutz tun.
Kern des
Pakets sind schärfere Kohlendioxid-Grenzwerte für Autos bis 2030. So müssen die
Hersteller bis 2021 die Wagen so verbessern und sparsamer machen, dass neue
Modelle im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstossen. Anschliessend
soll es dann nach der zuletzt debattierten Vorlage der Kommission bis 2030 noch
einmal um 30 Prozent herunter gehen. Für 2025 wird ein Etappenziel von minus 15
Prozent anvisiert. Über die Zahlen und Details wurde allerdings bis zuletzt
gestritten.
Die ehrgeizigen Ziele des Pariser Klimaabkommens - und die geplanten CO2-Vorgaben der EU - sind ohne Elektroautos kaum zu erreichen. Autobauer sollen dem Vorschlag zufolge bis 2025 unter ihren verkauften Neuwagen mehr als 15 Prozent emissionsarme Autos haben, bis 2030 dann mehr als 30 Prozent. Das wäre ein gewaltiger Sprung, 2016 lag der Anteil bei rund einem Prozent. Schaffen die Hersteller das, sollen sie einen Nachlass bei den CO2-Vorgaben bekommen.
Die
EU-Kommission gibt sich überzeugt, dass mit der Mischung aus Vorschriften und
Anreizen im nächsten Jahrzehnt der Automarkt neu aufgerollt wird - und das ohne
grosse Jobverluste. Voraussetzung für attraktive E-Autos sind allerdings leistungsfähigere Batterien, die möglichst in Europa produziert werden sollen, und ein dichtes Netz von Ladestationen. Die Kommission verspricht für den Aufbau 800 Millionen Euro.