Lokale Schnellladestationen: der Durchbruch für E-Autos?
Schnellladestationen versprechen die Standzeiten beim Laden des E-Autos deutlich zu verkürzen. Doch nicht nur der bauliche Aufwand ist gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Leistungen bis zu 350kW schaffen sie das Hundertfache einer Steckdose
- Mehrere hundert Kilometer Reichweite in nur zehn Minuten
- Baufaufwand und -kosten sorgen für Herausforderungen
Das grösste Problem der Elektromobilität bleibt trotz aller technischen Anstrengungen die Reichweite der Fahrzeuge. Auch wenn die durchschnittlichen Fahrleistungen pro Tag nicht einmal 100km betragen, bleibt die Angst im Hinterkopf. Dazu kommt neben der Reichweite noch die Ladezeit. Mit teilweise stundenlangen Stopps zum Energiebunkern sorgen die E-Mobile für zusätzlichen Frust.
Das Zeitproblem kann allerdings schon heute entgegengewirkt werden. Mit Schnellladestationen können hunderte Kilometer in wenigen Minuten nachgeladen werden. Möglich machen das gigantische Ladeleistungen.
Schnellladestationen sind bis um das Hundertfache schneller als die Steckdose
Zur Einordnung: eine Haushaltssteckdose sollte im Durchschnitt nicht mit viel mehr als 3‘000 Watt über mehrere Stunden belastet werden. Die modernen Schnellladestationen schaffen hingegen 350‘000 Watt, also mehr als das Hundertfache. Logisch, dass die Standzeiten entsprechend drastisch verkürzt werden können.
Das Problem der Schnellladestationen sind aber ihre hohen Kosten. Entsprechend selten findet man sie und dann meist auch nur an Autobahnen. Das versucht zumindest die Agrola in der Schweiz nun zu ändern. An immer mehr Landi- und Tankstellen-Standorten werden Schnellladestationen zugebaut.
Lokale Agrola-Schnelllader mit 165kW Ladeleistung
Die Entscheidung für einen neuen Standort hängt von vielen Faktoren ab. Der Netzbetreiber muss die Schnellladestationen einzeln freigeben. Denn mit den Agrola-Stationen laden mit 165kW und belasten das Stromnetz damit spürbar. Auch muss der jeder Neubau bewilligt werden.
Denn im Gegensatz zu den meisten Autobahn-Stationen sind die örtlichen Agrola-Stationen mit Dächern ausgestattet. So ist man nicht nur vor Wind und Wetter geschützt, sondern erleichtert auch das Beladen des Autos. Denn hier kommt der lokale Gedanke zum Tragen, weil man nicht zwingend im Auto warten muss. Stattdessen kann man während des Ladevorgangs etwa Einkäufe erledigen.
So bieten die lokalen Schnelllader auch für diejenigen eine Möglichkeit, die daheim nicht bequem laden können. Denn schon mit einer Viertelstunde Standzeit lässt sich häufig Strom für eine ganze Woche bunkern.
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