PHEV, HEV, MHEV? Was diese Abkürzungen wirklich bedeuten!
Bei einem Hybrid machen Verbrennungsmotor und E-Antrieb zwar gemeinsame Sache, doch Hybrid ist nicht gleich Hybrid. Das sind die Unterschiede:
Das Wichtigste in Kürze
- MHEV, PHEV, HEV - diese Abkürzungen stehen für verschiedene Arten von Hybridisierung.
- Je nach dem wird der Verbrenner mehr oder weniger vom Elektromotor unterstützt.
- Hybride können nach dem Grad der Hybridisierung oder nach der Struktur eingeordnet werden.
PHEV, MHEV, HEV – alle diese kryptischen Bezeichnungen stehen für verschiedene Arten vom Hybridantrieb. Doch was bedeuten diese Abkürzungen eigentlich genau und wo liegt der Unterschied?
Um Hybride einzuordnen gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Eine Art sie zu unterscheiden ist nach dem Grad der Hybridisierung, also wie viel Arbeit der Stromer übernimmt.
Hier teilt man zwischen Mild-, Voll- oder Plug-in-Hybrid auf.
MHEV ? PHEV? HEV?
MHEV steht für Mild Hybrid Electric Vehicle, die mildeste und die gängigste Form der Hybridisierung.
Ein Starter-Generator fungiert als E-Motor und Generator. Er wird beim Starten, Anfahren oder Beschleunigen des Fahrzeuges zugeschaltet. Da die Batterie aber relativ klein ist, kann er nicht rein elektrisch fahren, sondern nur unterstützen.
Experten gehen davon aus, dass man mit diesem Antrieb unter idealen Bedingungen bis zu 10 Prozent Benzin spart.
Einige Hersteller sprechen beim Mildhybrid auch von einem 48 Volt System.
Die nächste Stufe ist der HEV, kurz für: Hybrid Electric Vehicle.
Bis zu 25 Prozent Benzin sparen
Auch hier arbeitet ein Benzin- mit einem Elektromotor zusammen. Anders als beim Mildhybrid ist die Batterie aber grösser und kann mehr Energie speichern.
So kann er rein elektrisch und ohne Verbrennungsmotor fahren. Diese rein elektrische Reichweite beschränkt sich aber auf wenige Kilometer.
Der Elektro-Antrieb kommt darum vor allem beim Anfahren oder beim Rollen mit niedriger Geschwindigkeit zum Einsatz.
Mit ihm ist es möglich bis zu 15 bis 25 Prozent Kraftstoff zu sparen.
Das berühmteste Beispiel für ein Vollhybridfahrzeug ist der Toyota Prius.
Eine nochmals grössere Batterie haben die Plug-in Hybride. Sie können rein elektrisch meist eine Reichweite von etwa 40-60 Kilometer zurücklegen.
Beim Plugin-Hybrid ist das aber nur möglich, weil die Batterie mit externer Energie gespeist wird. Denn Plugin steht für den englischen Begriff, einstöpseln. Heisst: Man muss ihn, wie ein Elektroauto, an der Steckdose aufladen.
Ein Beispiel für ein Auto mit Plug-In-Hybrid ist der Mitsubishi Eclips Cross.
Neben dem Grad der Hybridisierung kann ein Fahrzeug auch nach seiner Systemstruktur eingeordnet werden. Experten unterscheiden hier serielle oder parallele Hybride.
Serieller und paralleler Hybrid
Beim seriellen Hybrid besteht keine direkte Verbindung zwischen den Rädern und dem Verbrennungsmotor. Dieser dient als Generator für den Elektromotor und dazu die Batterie aufzuladen. Das Prinzip ähnelt dem des Range Extenders.
Vorteil dieses Antriebes: Der Verbrenner kann immer im optimalen Betriebsbereich laufen.
Der serielle Hybrid ist aber in der Nische. Dominiert wird der Markt klar vom parallelen Hybrid.
Hier ist es möglich die Räder nur mit dem Stromer oder nur mit dem Benziner anzutreiben. Es ist aber auch möglich, dass sich beide Antriebe ergänzen.
Bei diesem System können die Hersteller mehr verschiedene Fahrmodi programmieren, zum Beispiel möglichst sparsam oder mit möglichst viel Kraft.
Beim seriellen und parallelen Hybridantrieb heisst es aber nicht unbedingt entweder, oder. Die beiden Prinzipien können auch kombiniert werden. Man spricht dann von einem leistungsverzweigten Hybrid.
Der Toyota Prius als Mischhybrid
Ein Beispiel dafür ist auch wieder der Toyota Prius.
Einfach erklärt: Beschleunigt der Prius sanft, kommt die Energie direkt vom E-Motor. Es ist also eigentlich ein serieller Antrieb. Beschleunigt der Prius stark, treibt auch der Verbrenner die Räder an und der serielle Hybrid wird sozusagen zum parallelen.
Dadurch ist der Mischhybrid leistungsfähiger und gleichzeitig sparsamer, er ist aber auch teurer.
Angesichts der kommenden CO2-Grenzen müssen die Autobauer auch in Zukunft ein Auge auf möglichst sparsame Antriebe haben. Ob der Hybrid aber wirklich Zukunft hat, sind sich die Experten uneinig. Denn klar ist, ein reines E-Auto ist immer noch effizienter.