Zucker: Wenig hilft viel
Zuckerreduzierte Ernährung bei Kinder zeigt bereits nach wenigen Tagen Wirkung.
Das Wichtigste in Kürze
- Maximal 50 g Zucker sollten wir am Tag zu uns nehmen
- Wer den Zuckerkonsum - auch bei seinen Kids - runterschraubt, merkt die positiven Auswirkungen schnell
Dass man besser an einem Broccoli statt einem Lollipop lutschen sollte, ist keine neue Ernährungswissenschaft. Wie schnell sich die Auswirkungen von weniger Zucker auf die Gesundheit zeigen, beziffert jetzt aber eine Studie an übergewichtigen Kindern.
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, dass maximal 10% der täglichen Energieaufnahme aus zugesetztem Zucker bestehen sollte, was etwa 50 Gramm entspricht. Will man das einem Kind vor dem Süssigkeitenregal beibringen, hat man eher schlechte Karten. Dabei würde sich die Beharrlichkeit lohnen: Gemäss einer Studie der University of California in San Francisco wirkt sich die Reduktion von zuckerhaltigen Lebensmitteln bereits nach neun Tagen positiv auf die Befindlichkeit von Kindern aus.
Getestet wurden 43 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 18 Jahren. Während tendentiell ungesundes Essen wie Pizza, Pasta und Kartoffelchips weiterhin auf dem Speiseplan standen, wurden Lebensmittel mit hohen Werten von beigefügtem Zucker um zwei Drittel reduziert. Die Folge nach bereits neun bis zehn Tagen: Im Schnitt sank der Blutdruck der Probanden um fünf Punkte, Cholesterinwerte fielen um 33 Punkte und der Körper nahm knapp ein Kilo ab. Die Kinder fühlten sich ausserdem seltener hungrig und waren schneller satt.
Zwar räumen die Wissenschaftler ein, dass die Studie nur über einen kurzen Zeitraum und an wenigen Kindern durchgeführt wurde. Doch wie sich Jean-Marc Schwarz, Co-Leiter der Studie, gegenüber dem Nachrichtensender NBC zitieren liess: «Es war überraschend zu sehen, dass neun oder zehn Tage von Zuckerreduktion so wirksam sein kann, um Risikofaktoren für Diabetes und Fettstoffwechselstörungen zu senken.»
Wenn der oder die Kleine also das nächste Mal am Kiosk die Hand nach Gummibärchen ausstreckt: Tief durchatmen und über den alternativen Kauf von fünf Micky-Maus-Heften verhandeln.