Elterntrennung: So helfen Sie Ihrem Kind beim Verstehen

Jasmin Hable
Jasmin Hable

Bern,

Die Nachricht einer Trennung den eigenen Kindern mitzuteilen, ist eine der grössten Herausforderungen für Eltern – doch wie man es sagt, macht den Unterschied.

Eltern streiten
Wenn Dauerstreit und Disharmonie an der Tagesordnung steht, ist eine Trennung vom Partner unausweichlich. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleinkinder (2-4 Jahre): Spielerisch mit Konzepten wie zwei Häusern erklären.
  • Kinder (5-9 Jahre): Offen sprechen, keine Schuldzuweisungen machen.
  • Jugendliche (10-14 Jahre): Sorgen anhören und Mitspracherecht gewähren.

Eine Trennung ist für alle Beteiligten schwer, doch besonders Kinder leiden oft unter den Veränderungen. Eltern stehen vor der schwierigen Aufgabe, diese Botschaft altersgerecht und sensibel zu vermitteln.

Kinder sind aufmerksam und spüren, wenn sich die Dynamik in der Familie ändert. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig auf die neue Lebenssituation vorzubereiten und ihre Gefühle ernst zu nehmen.

Familie
Auch getrennte Eltern können ihren Kindern eine glückliche und behütete Kindheit bieten. - Despositphotos

Je nach Alter des Kindes gibt es unterschiedliche Ansätze, die helfen können, die Trennung auf eine verständliche und einfühlsame Weise zu erklären. Offenheit, Geduld und viel Liebe sind dabei entscheidend.

Für Kleinkinder: Spielerisch die Veränderung erklären

Für Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren kann ein spielerischer Ansatz hilfreich sein. Stellen Sie beim Spielen zwei Häuser oder Zelte dar und erklären Sie Ihrem Kleinen, das neue Konzept von «Mama lebt hier» und «Papa lebt dort».

Lassen Sie Ihr Kind seine Gedanken dazu äussern und gehen Sie behutsam auf seine Ideen zu dem neuen Konzept ein.

Ermöglichen Sie weiterführende Gespräche durch Bilderbücher oder Zeichenaktivitäten. Zeigen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn deutlich, dass Mutter und Vater zwar ab nun in getrennten Wohnungen leben, aber beide für die Kinder erreichbar sein werden.

Für Grundschulkinder: Ehrlichkeit und Sicherheit vermitteln

Bei Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahren sollten beide Elternteile das Gespräch führen. Seien Sie dabei klar und fokussiert, vermeiden Sie falsche Hoffnungen und Schuldzuweisungen.

Erlauben Sie Ihrem Kind, Fragen zu stellen und beantworten Sie diese so ehrlich wie möglich. Erklären Sie auch, wie das Leben in zwei Haushalten funktioniert und, dass das Kind keine Schuld an der Trennung trägt. Dies hilft ihm, die Situation besser zu verstehen.

Auf dem Weg zur Selbstständigkeit (10-14 Jahre) – offene Kommunikation

Ältere Kinder wissen in der Regel, was es bedeutet, wenn sich Eltern trennen. Thematisieren Sie die Veränderung daher ganz offen. Hören Sie sich ihre Sorgen an und versichern Sie ihnen, dass beide Eltern weiterhin für sie da sein werden.

Familie
Nach einer Trennung ist es wichtig, dass beide Elternteile gemeinsam für das Kind da sind. - Depositphotos

Sofern möglich, ist es sinnvoll, Ihre Kinder mitentscheiden zu lassen, wie die neuen Wohnsituationen aussehen soll. Gerade in diesem Alter ist es wichtig, dass ihre Stimmen gehört werden.

Allgemeine Ratschläge – Ehrlich währt am längsten

Unabhängig vom Alter Ihres Kindes ist es bei einem Gespräch über die Trennung wichtig, immer offen und ehrlich zu sein. So werden keine unangebrachten Hoffnungen bei Kindern geweckt.

Seien Sie ehrlich und machen Sie deutlich, dass die Trennung nur Mama und Papa betrifft und sich das Verhältnis zum Kind dadurch nicht ändern wird.

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Kommentare

Scherrba

Viel viel wird den Kindern noch zugemutet??? Kita Alltag meistern, zuhause funktionieren und verstehen, dass die Eltern ständig im Stress und müde sind, Verstehen, dass Mami und Papi auch mal Sport, oder sonstige Freizeiten haben wollen, verstehen, dass man Samstags zuerst die Wohnung putzen muss, dann einkaufen, der Wäsche Herr (eher Frau) werden und dann noch Besuch empfängt. Und wenn alles den Bach ab ist, muss Vreneli auch noch Verständnis für die Trennung aufbringen, weil man es ja liebevoll erklärt bekommt und es ja nichts mit Vreneli zu tun hat. Sorry, ich möchte so nicht aufwachsen! Zum Glück sehen das meine Kinder mit ihren Familien auch so!

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