Bei Sommerhitze ist ausreichend Flüssigkeit besonders wichtig

Der menschliche Körper besteht zu 60 bis 75 Prozent aus Wasser. Neugeborene Babys kommen mit einem Wasseranteil von etwa 75 Prozent auf die Welt, ehe er im Erwachsenenalter auf 60 bis 65 Prozent absinkt.

Der konkrete Wasseranteil wird von individuellen Faktoren beeinflusst. So enthält Muskelmasse wesentlich mehr Wasser als Fett.

Bei einem durchtrainierten Athleten ist der Wasseranteil entsprechend höher als bei der Couch Potatoe.

Bei diversen chronischen Beschwerden wie Venenleiden oder Nierenschwäche kann es vorkommen, dass sich das Wasser nicht richtig im Körper verteilt. Es staut sich dann an bestimmten Stellen und verursacht Ödeme.

Ausreichende tägliche Bewegung hilft dabei, den Kreislauf zu stärken und damit das Wasser besser über den ganzen Körper zu verteilen.

Weit häufiger kommt es jedoch zu Flüssigkeitsmangel im Körper. Alleine über die feuchte Atmung verliert der Körper permanent geringste Mengen Flüssigkeit, die sich im Laufe der Zeit summieren.

Dazu kommt bei sommerlichen Temperaturen, bei körperlicher Anstrengung oder auch bei Nervosität, das Schwitzen. Wird die verlorene Flüssigkeit nicht regelmässig ersetzt, reagiert der Körper mit einer ganzen Reihe Symptome.

Über das im Körper zirkulierende Wasser werden die Zellen und Organe mit Nährstoffen und mit Sauerstoff versorgt. Bleibt diese Versorgung aus, macht sich dies auf vielfache Weise bemerkbar.

Erste Symptome sind oft Kopfschmerzen und ein Gefühl von Müdigkeit. Büroangestellte bemerken dies häufig, wenn sie vor lauter Arbeitsstress nichts trinken und das Konzentrationsvermögen nachlässt.

Stellen sich leichte Kopfschmerzen ein, hilft es oft schon, ein grosses Glas Wasser zu trinken und kurz um den Block zu gehen. Die Bewegung und die sauerstoffreiche frische Luft im Freien bringen den Körper zusammen mit der Flüssigkeit wieder in Schwung.

Wenn das Thermometer im Sommer klettert, wird der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen oft noch extremer. Dann kommt es zu Kreislaufschwächen, Übelkeit, Krämpfen und sogar Verwirrtheit. In diesem Fall reicht es häufig nicht, nur das verlorene Wasser zu ersetzen.

Bei starkem Schwitzen verliert der Körper auch Natrium (Salz) und andere Elektrolyte. Die einfachste Weise, diese zu ersetzen, ist ein Teelöffel Salz in Wasser aufzulösen. Auch salzhaltige Getränke wie Bouillon sind hilfreich.

Daneben sind in der Apotheke spezielle Elektrolytlösungen erhältlich.

Viele Menschen trinken fast permanent zu wenig. Es gibt aufwändige Möglichkeiten, den Wassergehalt des Körpers medizinisch zu testen.

Doch in der Regel genügt schon ein prüfender Blick auf den eigenen Urin: Dieser sollte farblos bis hellgelb sein. Ist er dunkelgelb oder gar orange, wird der Körper nicht ausreichend mit Wasser versorgt.

Nach ein bis zwei Tagen verstärktem Trinken sollte sich die Farbe normalisieren.

Doch wie viel Wasser ist nun eigentlich genug? Über diese Frage können sich Menschen vortrefflich streiten. Die einen sind der Ansicht, sie müssten jede Viertelstunde an einer Wasserflasche nuckeln, die anderen finden schon ein Glas Wasser zwischen den Mahlzeiten übertrieben.

Die Wahrheit liegt wie so häufig dazwischen.

Als Faustregel gilt für Erwachsene 30 bis 40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Eine 65 Kilogramm schwere Frau sollte also knapp 2 Liter Wasser konsumieren.

Dies umfasst jedoch auch die normalen Getränke, die tagsüber konsumiert werden. Wer also morgens zwei bis drei grosse Tassen Kaffee trinkt, nimmt schon etwa 0,6 Liter zu sich.

Ein grosses Glas Wasser, Schorle oder Soft Drink zum Mittagessen und ein weiteres Glas zum Abendessen bringt die Menge bereits auf über einen Liter. Alkoholische Getränke dürfen jedoch nicht mitgezählt werden, da Alkohol den Körper entwässert.

Ein Liter Wasser zusätzlich zu den tagsüber konsumierten Getränken ist in diesem Beispiel völlig ausreichend.

Lediglich im Sommer bei starkem Schwitzen oder nach körperlichen Aktivitäten muss die Menge weiter erhöht werden. Wer sich selbst ans ausreichende Trinken erinnern will oder muss, der kann einfach ein Glas Wasser in Sichtweite auf den Schreibtisch oder Wohnzimmertisch stellen und mehrmals am Tag nachfüllen.