Brustkrebs: Die vielen Gesichter der Krankheit

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Brustkrebs ist eine der komplexesten Krankheiten unserer Zeit, und jede Form benötigt eine spezifische Diagnose und Behandlung.

Nackter Frauenoberkörper, Brustkrebs
Metastasierender Brustkrebs und warum Forschung so wichtig ist - Depositphotos

Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs – es gibt verschiedene Arten und Subtypen, die jeweils unterschiedliche Behandlungen erfordern. Diese Krankheit stellt eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen dar, und dank jahrzehntelanger Forschung verstehen wir heute besser, wie sie sich entwickelt und wie man sie am besten behandeln kann.

Die Einteilung von Brustkrebs in invasive und nicht-invasive Formen sowie die Entdeckung verschiedener genetischer Subtypen durch Dr. Charles Perou hat die Medizin grundlegend verändert. Die genaue Bestimmung der Krebsart ist entscheidend, um die passende Therapie zu wählen.

Frau Brust
Brustkrebs kann sich auf viele verschiedene Arten zeigen. - Depositphotos

Bei vielen Patientinnen spielen Rezeptoren wie Östrogen, Progesteron oder HER2 eine grosse Rolle bei der Behandlung. Doch auch seltenere Formen wie das inflammatorische Karzinom oder der triple-negative Brustkrebs erfordern spezielle Aufmerksamkeit. In diesem Artikel erklären wir die verschiedenen Brustkrebsarten und beleuchten, wie die Forschung das Überleben der Patientinnen verbessert hat.

Die Unterteilung von Brustkrebs: Invasiv vs. Nicht-invasiv

Er hat im Jahr 2001 erstmals verschiedene Unterarten von Brustkrebs aufgrund genetischer Muster klassifiziert. Ein Durchbruch für unser Verständnis dieser Krankheit.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen nicht-invasiven und invasiven Formen des Brustkrebses. Nicht-invasive Krebserkrankungen bleiben dort, wo sie entstehen. Sie sind quasi Vorläufer des eigentlichen Krebsgeschehens.

Invasive Tumore hingegen breiten sich aus. Sie verlassen ihren Ursprungsort und befallen umliegendes Gewebe sowie Lymphknoten oder gar entfernte Organe.

Die Rolle von Rezeptoren bei der Diagnose

Zu den bekanntesten nicht-invasiven Varianten zählen das Duktale Carcinoma in situ (DCIS). Das hat seine Ausgangsbasis in den Milchgängen der Brust. Das Lobuläre Carcinoma in situ (LCIS), entwickelt sich hingegen in den Milchdrüsen.

Brustkrebs
Ärztinnen und Ärzte forschen bereits seit Jahrzehnten an Brustkrebs. - Depositphotos

Während DCIS bei Nichtbehandlung zu invasivem Krebs werden kann, erhöht LCIS lediglich das allgemeine Risiko für eine spätere Erkrankung. Invasive Duktales Carcinom (IDC) ist die am weitesten verbreitete Form des Brustkrebses.

Sie macht 70 bis 80 Prozent aller Diagnosen aus. Die zweithäufigste invasive Art ist das Invasive Lobuläre Carcinom (ILC). Auch einfach als lobulärer Brustkrebs bekannt, welcher etwa 10 bis 15 Prozent der Diagnosen ausmacht.

Triple-negativer Brustkrebs: Herausforderungen und Therapien

Je nachdem, welche Rezeptoren ein Tumor aufweist, wird er einer bestimmten Untergruppe zugeordnet. Diese Klassifizierung hilft dabei, die geeignetste Behandlungsstrategie festzulegen.

Patientinnen erfahren meistens nur, ob ihr Krebs durch Östrogen-, Progesteron- oder HER2-Rezeptoren angetrieben wird. HR-positiver Brustkrebs ist die häufigste Form von invasivem Brustkrebs und hat bei frühzeitiger Diagnose die beste Prognose.

Er kann auf verschiedene Weisen behandelt werden, einschliesslich Hormontherapien. Die unterdrücken entweder den Östrogenspiegel im Körper oder verhindern, dass sich Östrogen an Rezeptoren bindet.

Metastasierender Brustkrebs: Ein Fokus der Forschung

In normalen Brustzellen hilft das Protein HER2 diesen Zellen zu wachsen und sich zu reparieren. Bei etwa 25 bis 30 Prozent aller Diagnosen wird eine Überproduktion dieses Proteins festgestellt.

Sie gelten dann als HER2-positive Krebserkrankungen. Triple-negativer Brustkrebs (TNBC) zeichnet sich dadurch aus, dass er negativ für die drei Hauptrezeptoren in der Brusterkrankung ist.

TNBC macht etwa 15 Prozent der Diagnosen aus und wird häufiger bei jüngeren Frauen sowie schwarzen und hispanischen Frauen diagnostiziert.

Inflammatorisches Karzinom und andere seltene Formen

Zu den selteneren Arten zählen das inflammatorische Karzinom (IBC), welches ungewöhnliche Symptome wie Schwellungen oder Hautveränderungen zeigt. Das metaplastische Karzinom ist ein extrem seltener Krebs, der in den Blutgefässen der Brust und Lymphknoten entsteht.

Brustkrebs
Die Rezeptoren sind entscheidend für die Erkennung der Brustkrebsart. - Depositphotos

Metastasierender Brustkrebs (MBC) tritt auf, wenn Krebszellen vom ursprünglichen Ort in der Brust oder den Lymphknoten abwandern. Und andere Körperteile befallen. Es ist wichtig zu betonen, dass jede hier genannte Art von Brustkrebs metastasieren kann.

MBC ist dabei eine dringende Forschungspriorität für BCRF – es ist die Form des Brustkrebses, die überwiegend Leben kostet. Wir haben immer mehr Behandlungsmöglichkeiten. Und das Tempo der Forschung hat stark zugenommen. Trotz dessen verlieren wir jedes Jahr immer noch mehr als 42'000 Menschen an MBC.

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