Das Revival der Cannabispflanze in der Medizin
Schon seit mehr als 4000 Jahren werden bestimmte Inhaltsstoffe des indischen Hanfs (Cannabis sativa) zur wirksamen Behandlung diverser Leiden genutzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Cannabis enthält viele heilsame Wirkstoffe für den Körper.
- Die Pflanze wird seit mehr als 4000 Jahren medizinisch genutzt.
Als Menschen vor etwa 4000 Jahren begannen, Pflanzen erstmals nicht nur zur Ernährung, sondern auch zu Heilzwecken einzusetzen, begann der Siegeszug der Cannabispflanze, auch Hanf genannt, in der noch jungen Naturmedizin.
Seit Kurzem wird ebenfalls in der Schulmedizin die therapeutische Wirksamkeit von Cannabis erforscht.
Die medizinischen Wirkungen von Hanf sind in erster Linie auf die spezifischen Bestandteile Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) zurückzuführen. Die psychoaktive Substanz THC verursacht zwar eine erhebliche Beruhigung des Konsumenten, erzeugt jedoch ebenso Rauschzustände. Im schlimmsten Fall droht eine Abhängigkeit.
Eine Einnahme des nicht psychedelisch wirkenden Inhaltsstoffes CBD beseitigt zumeist pathologische Angstzustände, wirkt vor allem entzündungshemmend und lindert aktiv Muskel-, Nerven- und Gelenkschmerzen. Zugleich können Ihre Gedächtnis- und Lernleistungen durch die Verabreichung von Cannabidiol beträchtlich verbessert werden.
Doch auch diese Ingredienz der weiblichen Hanfpflanze sediert gestresste und angespannte Menschen massgeblich. CBD sollte deshalb nicht übermässig konsumiert werden.
Der Nachweis eines Cannabinoid-Systems im Körper
Bereits 1988 erkannten Mediziner mittels einschlägiger Laborbefunde, dass die orthomolekularen Cannabinoide als Neurotransmitter (Botenstoffe) wirksam sind. In gleicher Weise docken ebenso die essenziellen Bestandteile der Cannabispflanze an die entsprechenden Rezeptoren Ihres körpereigenen Cannabinoid-Systems an.
Der wichtigste neurale Rezeptortyp CB1 kommt vor allem im menschlichen Gehirn vor. CB1 befindet sich hierbei besonders in den Arealen, die für Ihre Gedächtnisleistung, die Emotionen, Ihre Motivation oder auch Ihre kognitive Wahrnehmung zuständig sind.
Der weniger spezifische Rezeptor CB2 ist dagegen im gesamten menschlichen Körper vorhanden. Die CB2-Rezeptoren gewährleisten insbesondere die transneurale Regulation Ihres Immunsystems, erfüllen jedoch ebenfalls grundlegende Aufgaben bei lebenswichtigen Organen wie Herz, Leber und Darm.
Ganz ähnlich wie körpereigene Opiate hemmen die an den CB2-Rezeptor andockenden Cannabinoide aus der Hanfpflanze den Darm und Magen betreffenden Transfer. Dieser nützliche Effekt kann zum Beispiel medizinisch für Reizdarmpatienten sehr dienlich sein.