Die richtige Ernährung bei Bluthochdruck

Nau Lifestyle
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Bern,

Fast jeder vierte Schweizer hat zumindest leicht erhöhten Blutdruck. Mit der richtigen Ernährung lässt sich eine Verschlimmerung der Hypertonie vermeiden.

Blutdruckmesser
Blutdruck messen beim Arzt. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Bluthochdruck schädigt die Gefässe und steigert das Risiko für Herzinfarkte.
  • Falsche Ernährung und Übergewicht zählen zu den Hauptursachen.
  • Eine Ernährungsumstellung ist oft sinnvoller als Medikamente.

Bluthochdruck ist mittlerweile ein Volksleiden geworden. Bei schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen in der Schweiz wurde ein zumindest leicht erhöhter Blutdruck gemessen. Die Betroffenen selbst merken zunächst nichts davon, doch die Auswirkungen auf die Gesundheit sind enorm: Bluthochdruck führt zu Schäden an den Blutgefässen, die wiederum Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, Angina Pectoris und Schlaganfälle auslösen können.

Ursachen für den Bluthochdruck

Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut durch die Arterien. Dabei folgt es einem bestimmten Rhythmus: Das vom Herz weggepumpte Blut ist der sogenannte «systolische» (obere) Blutdruckwert. Dieser ist höher, als der «diastolische» (untere) Blutdruckwert, bei dem sich der Herzmuskel entspannt und Blut zurück in die Herzkammern fliesst. Als Normalwerte hat die Medizin 120 bis 129 mmHg für den systolischen Blutdruck und 80 bis 84 mmHg für den diastolischen Blutdruck festgelegt. Ab 140 mmHg spricht die Medizin von Bluthochdruck (Hypertonie).

Nur selten liegt eine genetische Veranlagung vor. Bei neun von zehn Patienten haben äussere Umstände zu Bluthochdruck geführt. Spitzenreiter bei den Ursachen ist der moderne Lebenswandel mit ungesunder Ernährung und Übergewicht bei gleichzeitigem Bewegungsmangel. Auch regelmässiger Alkoholkonsum, Rauchen und Stress tragen dazu bei.

Abnehmen als erste Massnahme gegen Bluthochdruck

Der Arzt kann verschiedene Medikamente gegen Hypertonie verordnen. Beliebt sind Betablocker und ACE-Hemmer. Beide sind jedoch nicht frei von Nebenwirkungen. Dazu kurieren sie lediglich die Symptome, nicht jedoch die Ursache. Dort sollte die Behandlung ansetzen. Der erste Schritt ist in der Regel eine Nahrungsumstellung, die gleichzeitig zum Gewichtsverlust führt.

erkältung
Ein gesunder Salat mit Pilzen und Tomaten. - Pexels

Auf keinen Fall sollte die Diagnose Bluthochdruck zu unbedachten Crash-Diäten verleiten. Besser ist eine langsame Umstellung auf gesunde ausgewogene Mischkost. Stark verarbeitete Fertigmahlzeiten mit vielen künstlichen Zusatzstoffen und Salz sollten ebenso reduziert werden wie Fast Food. Damit es leichter fällt, sollte die Nahrung schrittweise geändert werden. Statt des Schnitzels mit fettiger Panade kann es zum Beispiel ein mageres Pouletfilet mit Salat sein und statt zu Pommes greifen Sie lieber zu Salzkartoffeln.

Fünf am Tag essen

Berühmt ist die Faustregel «fünf am Tag», das heisst, fünf Portionen Obst und Gemüse täglich. Diese lassen sich einfach in die Ernährung einbauen: Morgens ein Müesli mit frischen Beeren statt Konfibrot essen und mittags und abends eine Mahlzeit mit Gemüsebeilage planen. Dazu noch einen Apfel als Zwischenmahlzeit morgens und eine Handvoll Nüsse als Knabberei am Abend, und schon sind die «fünf am Tag» komplett.

Der angenehme Nebeneffekt macht sich schnell bemerkbar: Durch die gesündere Ernährung purzeln die Pfunde. Davon profitiert der Körper in mehrfacher Hinsicht. Der Blutdruck und die Blutfettwerte normalisieren sich und der Blutdruck sinkt wieder auf ein normales Niveau. Das gleiche gilt für den Stoffwechsel und den Blutzuckerspiegel, sodass auch das Risiko einer lebenslangen Diabetes-mellitus-Erkrankung wieder abnimmt.

Bewegung ist unverzichtbar

Eine gesunde Ernährung ist jedoch nur ein Baustein beim Kampf gegen Bluthochdruck. Ebenso wichtig ist tägliche Bewegung, die den Kreislauf und den Stoffwechsel in Schwung bringt. Es muss nicht gleich die grosse Joggingrunde oder das Fitness-Studio sein. Schon ein täglicher flotter Spaziergang und mehr Bewegung im Alltag, zum Beispiel Treppen steigen statt den Lift nehmen, sind ein Fortschritt. Auch Tanzkurse, Yoga oder eine ganz neue ungewöhnliche Sportart sind gute Ideen, um von der Couch hochzukommen.

Fitnessklasse
Bewegung hilft bei zu hohem Blutdruck. - Depositphotos

Weitere Faktoren sind Alkohol und Nikotin. Beides schädigt die Gefässe und begünstigt Bluthochdruck. Ab und zu ein Gläschen Wein schadet nicht, aber täglicher Alkoholkonsum sollte reduziert werden. Dass Zigaretten und andere Tabakprodukte die Gesundheit beeinträchtigen, muss heute kaum noch erwähnt werden. Stellt der Arzt Bluthochdruck und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten fest, sollte dies Motivation genug für einen Rauchstopp sein.

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