Fusspilz lässt sich nur schwer wieder loswerden

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Bern,

Fusspilz ist eine weit verbreitete Krankheit, von der rund jeder dritte Europäer schon mindestens einmal betroffen war. Lesen Sie hier, wie Sie damit umgehen.

Füsse
Fusspilz ist enorm lästig. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Fusspilz wird von sogenannten «Dermatophyten» Erregern verursacht.
  • Neben der Haut sind häufig auch die Fussnägel betroffen.
  • Zur erfolgreichen Therapie ist grösstmögliche Hygiene unverzichtbar.

Fusspilz, von Medizinern Tinea pedis genannt, ist eine Pilzinfektion der Haut in den Zehenzwischenräumen und an den Fusssohlen. In seltenen schweren Fällen ist auch der Fussrücken betroffen. Ist nur die Haut betroffen, handelt es sich um eine Dermatomykose. Wird der Nagel befallen, spricht die Medizin von einer Onychomykose, also einem Nagelpilz.

Rund drei Viertel der Infektionen werden von einem einzigen Fadenpilz verursacht, dem Trichophyton rubrum. Neben Fadenpilzen (Dermatophyten) können auch andere Pilze wie Hefepilze, Sprosspilze und Schimmelpilze Fusspilz verursachen. Sie nisten sich in der Hornschicht – obersten Hautschicht – ein und verursachen einen lästigen Juckreiz. Dazu ist es den meisten Menschen peinlich, die von Pilzen «angefressene» Haut und verfärbten Zehennägel in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Die Übertragung von Fusspilz

Die Übertragung erfolgt über viele verschiedene Wege. Meist gelangen die Pilze in öffentlichen Bereichen von einem Menschen zum anderen. Typisch ist die Infektion in öffentlichen Schwimm- und Thermalbädern, da die meisten Menschen hier mit nackten Füssen unterwegs sind. Zugleich fühlen sich die Pilze im feuchtwarmen Milieu besonders wohl.

Füsse im Schwimmbad
Infektion von Fusspilz im Schwimmbad. - Pixabay

Eine andere Infektionsquelle sind Umkleidekabinen und Duschräume in Sporthallen. Die Pilze profitieren hier von schweissfeuchten Sportschuhen und –socken. Auf Englisch wird Fusspilz daher auch umgangssprachlich «Athlete's Foot» (übersetzt: Athletenfuss) genannt.

Gefährlich sind auch mit Teppichböden ausgelegte Hotelzimmer, in denen viele Gäste barfuss gehen und ihre Pilze auf den Boden übertragen. Daneben ist das heimische Badezimmer oft Ansteckungsort: Bringt das Kind den Fusspilz aus der Sporthalle mit, kann es damit die restliche Familie über Badematten und Handtücher anstecken.

Wird das eigene Immunsystem nicht mit den Pilzen fertig, dringen sie in die Oberhaut ein und bilden hier ihre Fäden (Hyphen). Dadurch entsteht ein Pilzgeflecht, das sich immer wieder ausdehnt.

Die Symptome bei Fusspilzbefall

Fusspilz macht sich in der Regel durch lästiges Jucken an der befallenen Stelle bemerkbar. Die weiteren Symptome hängen vom genauen Ort des Befalls ab. Bei Fusspilz in den Zehenzwischenräumen zeigen sich oft schmerzhafte tiefe Risse, die wie Schnitte aussehen. Die Haut ist gerötet, schuppt und bildet Bläschen.

Eine mit Fusspilz befallene Fussohle schuppt und verhornt dagegen. Vor allem an den Fersen wird dies oft nicht als Pilzbefall identifiziert, sondern als trockene Haut wahrgenommen. Problematisch: Über die Schuppen verteilt sich der Fusspilz in Badematten und Teppichböden und wird so an andere übertragen.

Nagelpilz breitet sich von vorne nach hinten über den gesamten Nagel aus. Dabei verdickt er sich und verfärbt sich in einem auffälligen gelblich-braunen Ton.

Die Behandlung von Fusspilz

Bei leichtem Fusspilzbefall helfen in der Regel freiverkäufliche Mittel aus der Apotheke wie Cremes und Tinkturen mit einem Antimykotikum. Meist handelt es sich um Wirkstoffe wie Clotrimazol, die den Pilz nicht abtöten, sondern nur an der weiteren Ausbreitung hindern. Die Haut stösst die befallenen Hautzellen im Rahmen ihrer ständigen Erneuerung von selbst ab. Derartige Pilzmittel müssen über Wochen angewendet werden. So wird sichergestellt, dass keine befallenen Hautzellen übrig bleiben und eine erneute Infektion auslösen.

In schwereren Fällen kommen Wirkstoffe wie Terbinafin zum Einsatz, die den Pilz abtöten. Die Behandlung erfolgt entweder mit Cremes und Sprays oder mit Tabletten. Diese greifen den Pilz von innen an. Die Behandlungsdauer ist kürzer und effektiver. Terbinafin in Tablettenform und ähnliche Antimykotika wie Itraconazol sind nur auf Rezept erhältlich.

Fusspilz vorbeugen und Wiederansteckungen verhindern

Vollständiger Schutz gegen eine Infektion ist kaum möglich. Sie können jedoch einiges tun, um den Kontakt mit Pilzen zu minimieren: Tragen Sie in Schwimmbändern, Saunen und Hotelzimmern grundsätzlich Badeschuhe oder Finken. Trocknen Sie die Zehenzwischenräume stets sorgfältig ab, da Pilze ein feuchtwarmes Milieu lieben.

Finken
Tragen Sie im Hotel Finken. - Pixabay

Achten Sie vor allem beim Sport auf atmungsaktive Schuhe, die die Bildung von Fussschweiss minimieren. Wechseln Sie durchgeschwitzte Socken nach dem Sport sofort aus. Waschen Sie Socken, Handtücher und andere Textilien, die mit den Füssen in Kontakt kommen, bei mindestens 60° Celsius.

Hat sich ein Familienmitglied mit Fusspilz angesteckt, ist darauf zu achten, dass dieses eigene Handtücher verwendet, die häufig gewaschen werden. Verzichten Sie notfalls eine Weile auf Badematten, damit sich keine Pilze darin festsetzen.

Immunsystem stärken

Ein starkes Immunsystem kann das Einnisten der Pilze in die Haut verhindern. Achten Sie auf eine gesunde ausgewogene Ernährung. Fördern Sie die Durchblutung der Fusshaut mit Wechselduschen und Wechselbädern. Tragen Sie nach Möglichkeit bequeme Schuhe, die die Füsse nicht einengen und ins Schwitzen bringen.

Laufen Sie in den Sommermonaten viel barfuss. Dies klingt zunächst kontraproduktiv, doch Völker, die grundsätzlich barfuss unterwegs sind, kennen keinen Fusspilz. Dies liegt daran, dass die Haut beim nackten Fuss trocken und robust ist. In diesem Milieu haben Pilze keine Chance zur Ansiedlung.

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