Mikrodosis LSD: Gefährlicher Trend oder echter Nutzen?
Beim LSD-Microdosing werden nur kleine Mengen an LSD geschluckt. Viele erhoffen sich davon mehr Kreativität und Ausgeglichenheit. Was steckt dahinter?
Das Wichtigste in Kürze
- LSD ist eine psychedelische Droge. Der Besitz und Konsum ist illegal.
- Beim Mikrodosing wird eine zehn- bis zwanzigfach geringere Menge eingenommen.
- Dabei kommt es nicht zu einem psychedelischen Trip.
- Die Mikrodosis soll zu mehr Kreativität und Optimismus führen.
LSD ist eine Substanz, die in den 1930er Jahren von Albert Hofmann, einem Schweizer Chemiker, synthetisiert wurde. Ursprünglich sollte es als Medikament gegen Kopfschmerzen und Durchblutungsstörungen eingesetzt werden.
Durch ein Versehen entdeckte Hofmann, dass LSD halluzinogene Eigenschaften hat. Er begann, seine Auswirkungen auf das menschliche Bewusstsein zu untersuchen.
In den 1950er und 1960er Jahren wurde LSD als Teil der Gegenkultur und der Hippie-Bewegung bekannt. Es wurde häufig als Freizeitdroge eingenommen, um bewusstseinserweiternde Erfahrungen zu machen.
Heute ist der private Konsum und Besitz von LSD jedoch verboten. In der Schweiz dürfen allerdings ausgewählte Therapeuten Patienten mit LSD therapieren.
In der Psychologie wird LSD manchmal als Werkzeug verwendet, um den Zustand des Bewusstseins zu verändern und neue Einblicke zu gewinnen. Es kann helfen, tief verwurzelte Probleme aufzudecken und ungelöste emotionale Probleme anzugehen.
Wissenschaftler nutzen LSD auch zur Erforschung des menschlichen Gehirns und zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Bewusstsein und Gehirnfunktion.
Microdosing soll Kreativität verbessern
Microdosing mit LSD ist ein eher jüngerer Trend. Dabei wird eine sehr geringe Dosis von LSD eingenommen. Die Idee dahinter ist, dass eine kleine Menge LSD genug sein kann, um kognitive Vorteile zu erzielen, ohne die halluzinogenen Wirkungen zu spüren.
Es wird angenommen, dass Microdosing die Kreativität, Produktivität und Konzentration steigern und die Stimmung verbessern kann.
Microdosing kommt aus Kalifornien, genauer gesagt aus dem Silicon Valley, wo innovative Start-up-Gründer LSD nutzen, um noch schneller, effizienter und kreativer zu arbeiten. Aus den USA stammen auch sogenannte Microdosing-Protokolle, die empfehlen, die Mikrodosis maximal alle drei Tage einzunehmen.
Die Dosierung für Microdosing variiert je nach Person, aber typischerweise wird eine sehr kleine Menge von etwa 10 bis 20 Mikrogramm LSD eingenommen. Dies ist nur ein Bruchteil der Menge, die für halluzinogene Wirkungen erforderlich ist.
Die Mikrodosis wird oft am Morgen eingenommen oder bevor eine kreative Arbeit erledigt werden muss. Eine Mikrodosis soll ungefähr vier Stunden anhalten.
Wirkung noch nicht wissenschaftlich belegt
Obwohl Microdosing als relativ sicher gilt, können einige Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.
Die Studienlage zum Nutzen und zur Wirkung von Microdosing mit LSD ist noch sehr dünn. Noch wird untersucht, ob die positive Wirkung von Microdosing auf einen Placebo-Effekt zurückgehen könnte.
Auch die potenziellen Risiken des Microdosing und seine Wirkung bei Menschen mit psychischen Erkrankungen sind noch nicht erforscht.