Osteoporose: Das Risiko für Frauen nach den Wechseljahren steigt
Nach den für Frauen meistens turbulenten Wechseljahren beruhigen sich die Hormone wieder. Doch danach steigt das Osteoporose-Risiko. Weshalb ist das so?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Alter nimmt das Erkrankungsrisiko generell zu: auch Knochen sind davon betroffen.
- Weil Frauen im Alter weniger Östrogen produzieren, verringert sich ihre Knochendichte.
- Sie sind im Schnitt doppelt so oft von Osteoporose betroffen wie Männer.
Frauen sind deutlich anfälliger für Osteoporose als Männer. Der Grund dafür liegt in den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren.
Die Eierstöcke produzieren nach und nach weniger Östrogen. Doch das Hormon reguliert auch den Knochenaufbau mit.
Nimmt der Östrogen-Spiegel im Körper ab, sind die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) aktiver als jene Zellen, die die Knochen aufbauen (Osteoblasten).
Erhöhtes Risiko für Brüche
Die landläufig auch als Knochenschwund bezeichnete Erkrankung trete bei Frauen im Schnitt doppelt so häufig auf wie bei Männern – durch die verminderte Dichte der Knochen steigt das Risiko für Brüche.
Die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr infolge Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, liegt in der Schweiz bei durchschnittlich 51% für Frauen und 20% für Männer, schreibt die Rheumaliga Schweiz.
Da ein Mangel am weiblichen Sexualhormon Östrogen Osteoporose begünstigt, sind es überwiegend ältere Frauen, die an Osteoporose erkranken. Weitere Einflussfaktoren sind wenig körperlicher Bewegung, ein Calciummangel und eine Unterversorgung mit Vitamin D. Die Rheumaliga Schweiz betont, dass übermässiger Alkohol- und Nikotinkonsum Risikofaktoren für Männer und Frauen gleichermassen sind.
Übrigens: Auch bei Männern haben Hormone Einfluss auf die Festigkeit der Knochen – weil ihr Testosteronspiegel im Alter aber eher langsam sinkt, sind sie bei Weitem nicht so häufig von hormonell bedingter Osteoporose betroffen.
Längst nicht immer sind die Hormone schuld
Doch es gibt auch nicht-hormonelle Ursachen für Osteoporose: Die Erkrankung kann sich beispielsweise in Folge von Magersucht oder einer chronischen Darmerkrankung wie Morbus Crohn entwickeln.
Auch Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus), hormonelle Krankheiten (z. B. Cushing-Syndrom etc.), rheumatische Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis) oder neurologische Erkrankungen (z. B. Epilepsie) können Osteoporose begünstigen, wie das Unviersitätsspital Zürich schreibt.
Auch bestimmte Medikamente und Therapien verringern die Knochendichte. Unabhängig vom Geschlecht nimmt mit dem Alter das Erkrankungsrisiko generell zu.