Ständig müde? An diesen Gründen könnte es liegen

Sie gehen eigentlich früh schlafen und fühlen sich morgens trotzdem unausgeruht und müde? Damit sind Sie nicht alleine, denn rund jeder vierte Schweizer leidet unter Schlafstörungen.

Allerdings ist das Schlafbedürfnis ausgesprochen unterschiedlich ausgeprägt. Es bringt nichts, sich an die starre Acht-Stunde-Schlaf-Regel zu halten.

Es klingt paradox, doch zu viel Schlaf macht müde. Dahinter stecken die Schlafzyklen: Tiefschlaf, Leichtschlaf und REM-Phasen wechseln sich ab. Zu Beginn der Nacht fällt der Körper eher in den erholsamen Tiefschlaf.

Je näher der Morgen rückt, umso seltener werden die Tiefschlafphasen. Stattdessen kommt es häufiger zu REM (Rapid Eye Movement)-Phasen.

Die Augen bewegen sich hinter geschlossenen Lidern während wir intensive Träume erleben. Der Körper verbraucht dabei fast so viel Energie wie im wachen Zustand.

Drehen Sie sich frühmorgens noch einmal um, in der Hoffnung auszuschlafen, stellen Sie sich womöglich selbst ein Bein. Sie erleben weitere REM-Phasen und wachen aus diesen eher erschöpft und mit Erinnerungen an seltsame Träume auf.

Kommen Sie morgens so gar nicht in Schwung, kann dies auch an stickiger Innenluft liegen. Dies gilt besonders dann, wenn Sie zwischen Wohnung, Garage, Auto und Arbeitsplatz so gut wie keine frische sauerstoffreiche Luft einatmen.

Gehen Sie zu Fuss zur Bushaltestelle oder machen Sie einen kurzen Spaziergang. Der Sauerstoff bringt das Gehirn in Schwung.

Tagsüber ist es sinnvoll, regelmässig durchzulüften und die verbrauchte Luft im Zimmer durch frische auszutauschen. Im Winter beeinträchtigt trockene Heizungsluft das Raumklima zusätzlich.

Hier kann ein Raumbefeuchter helfen, der die Luftfeuchtigkeit auf einem gesunden Niveau zwischen 40 und 60 Prozent hält. Die Temperatur sollte 20 °C nicht übersteigen. Zu viel Wärme macht schläfrig.

Wer tagsüber zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, schläft nachts schlechter. Zu dieser Erkenntnis kam eine grosse Studie in den USA. Das Problem: Wer müde ist, trinkt tagsüber weniger und schon entsteht ein Teufelskreis. Trinken Sie über den Tag verteilt immer wieder Schlucke Wasser.

Verzichten Sie jedoch darauf, abends noch viel zu trinken. So gleichen Sie die Defizite des Tages nicht aus. Ausserdem versteht es sich von selbst, abends keine anregenden Getränke wie Kaffee oder Tee mehr zu trinken.

Es liegt auf der Hand, dass abendlicher Sport oder andere körperliche Aktivität müde macht. Anschliessend fällt der Körper in einen erholsamen Schlaf und ist morgens wieder fit.

Doch auch Bewegungsmangel macht müde. Der Körper kommt nie auf Touren und wird dauerhaft träge. Schon ein flotter Spaziergang am Tag kann Abhilfe schaffen.

Trifft all dies nicht auf Sie zu, sollten Sie den Hausarzt aufsuchen und nach körperlichen Gründen suchen. Gerade Frauen leiden durch den monatlichen Blutverlust häufig unter Eisenmangel.

Eisen ist jedoch wichtig, damit die roten Blutzellen den Körper mit Sauerstoff versorgen können.

Ähnlich verhält es sich mit Vitamin B12. Ein Mangel führt zu Blutarmut, die wiederum Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auslöst. Da Vitamin B12 vor allem in tierischen Produkten steckt, müssen Veganer dieses Vitamin supplementieren. Im Alter leiden viele Menschen unter B12-Mangel.

Mit einer bewussteren Ernährung können dem Körper fehlende Vitamine und Mineralstoffe wie B12 und Eisen zugeführt werden. Ermittelt der Arzt mit einer Blutprobe extrem niedrige Werte, kann er auch Supplemente verordnen oder empfehlen.

Ein weiterer Grund für häufige Müdigkeit kann eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Dem Körper fehlt es dann an den Hormonen Triiodthyronin (T3) und Thyroxin, die eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielen.

Der Arzt kann bei Bedarf entsprechende Medikamente verordnen, die dem Körper die fehlenden Hormone auf synthetischem Weg zuführen.

Nicht zuletzt kann ständige Erschöpfung auf eine bislang undiagnostizierte Diabetes zurückzuführen sein. Normalerweise wandelt der Körper mithilfe von Insulin Glukose (Zucker) aus Lebensmitteln in neue Energie um.

Ist dieser Prozess gestört, wird er nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten. Singles, die alleine schlafen, merken nicht, ob sie nachts schnarchen oder an einer Schlafapnoe leiden, die die Erholung stark beeinträchtigt.