Wie Sie eine Angststörung erkennen – und diese in den Griff kriegen

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Bern,

Angst ist eine wichtige Emotion, die uns vor gefährlichen Situationen schützt. Wenn das Leben jedoch von Angst bestimmt wird, ist Hilfe gefragt.

Angststörung
Eine Angststörung kann sich ganz unterschiedlich äussern. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Angst ist eine wichtige Emotion, die zum Leben dazugehört.
  • Sie sollte jedoch nicht den Alltag einschränken oder ständig auftreten.
  • Wenn das passiert, spricht man von einer Angststörung.

Angst zu haben, ist nichts unnormales. Wenn jedoch Ihr Leben durch Angst bestimmt und gelenkt wird, kann es sein, dass Sie unter einer Angststörung leiden.

Doch keine Sorge: Mit der richtigen Unterstützung und den geeigneten Strategien können Sie Ihre Ängste überwinden sich von diesem Gefühl lossagen.

Definition: Was ist eine Angststörung?

Angststörungen bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen, die sich durch intensive und unangemessene Angst oder Sorgen auszeichnen. Diese Angst kann so überwältigend sein, dass sie das tägliche Leben und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.

Angst an sich ist zwar als Schutzmechanismus in bestimmten Situationen nützlich; bei Angststörungen wird diese Emotion jedoch übermässig und chronisch wahrgenommen. Einige Betroffene trauen sich nicht mehr aus dem Haus, stehen ständig unter Strom und fühlen sich konstant bedroht.

Die verschiedenen Arten von Angststörungen

Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, die alle ihre eigenen Symptome und Ursachen mitbringen. Bei der Generalisierte Angststörung (GAS) treten etwa anhaltende Sorgen und Ängste zu einer Vielzahl von Themen auf. Diese haben meist keine spezifische Ursache. Menschen mit GAS können sich oft nicht erklären, warum sie so ängstlich sind.

Angststörung
Menschen mit Angststörungen fühlen sich oft allein mit ihren Sorgen. - pexels

Auch gibt es die Panikstörung. Sie zeigt sich durch Panikattacken: Betroffene erleben plötzliche, intensive Episoden von Angst, begleitet von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen und Atemnot. Speziell die soziale Angststörung führt zu übermässiger Angst in sozialen Situationen und kann zu einem erheblichen Vermeidungsverhalten führen. Betroffene haben oft auch Angst vor Kritik oder Ablehnung durch andere.

Phobien zählen ebenfalls zu den Angststörungen. Hierbei handelt es sich um intensiv ausgeprägte Ängste vor bestimmten Objekten, Tieren oder Situationen. Flugangst, Höhenangst oder die Angst vor Spinnen fallen zum Beispiel unter diesen Begriff.

Häufige Symptome von Angststörungen

Die Symptome von Angststörungen können von Person zu Person variieren. Häufig umfassen sie jedoch ständige und intensive Sorgen, die schwer zu kontrollieren sind. Ebenso fühlen die Betroffenen oft eine stetige Nervosität und Unruhe, die sich nicht lindern lässt. Zu den physischen Symptomen gehören Herzklopfen, Schwitzen, Zittern und Atembeschwerden.

Schlafstörungen und Müdigkeit können ebenfalls Anzeichen einer Angststörung sein. Auch wenn Sie sich nicht konzentrieren können, kann dies auf eine solche Erkrankung hindeuten.

Die häufigsten Ursachen einer Angststörung

Die genauen Ursachen von Angststörungen sind komplex und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Möglich ist jedoch eine genetische Prädisposition. Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko für Angststörungen erhöhen.

Angststörung
Menschen mit einer Angststörung wissen sich oft selbst nicht zu helfen. - pexels

Ungleichgewichte von Neurotransmittern im Gehirn, insbesondere von Serotonin und Noradrenalin, können ebenfalls eine Rolle spielen. Doch auch psychische Belastungen sind relevant. Frühere traumatische Ereignisse, wie Missbrauch oder Gewalt, können das Risiko erhöhen. Chronischer Stress am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen kann Angstsymptome ebenso auslösen oder verstärken.

Angststörung: Der Weg zu Diagnose

Die meisten Menschen, die unter Angststörungen leiden, warten oft Jahre, bevor sie professionelle Hilfe suchen.Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann den Verlauf der Erkrankung jedoch erheblich verbessern. Wenn Sie vermuten, an einer Angststörung zu leiden, sollten Sie Ihre Symptome für einige Zeit aufschreiben. Führen Sie ein Tagebuch über Ihre Ängste, um festzuhalten, wann sie auftreten und wie sie sich anfühlen.

Im nächsten Schritt sollten Sie sich an einen Fachmann wenden. Das kann ein Hausarzt, Psychologe oder Psychiater sein. Teilen Sie ihnen Ihre Symptome und Bedenken mit. Gegebenenfalls wird er bei Ihnen eine Diagnostik vornehmen.

Diagnose: Angststörung – und jetzt?

Sie haben ärztliche Hilfe in Anspruch genommen und die Diagnose Angsstörung erhalten? Das war der erste Schritt in die richtige Richtung. Nun können Sie gezielt an Ihrem Leiden arbeiten.

Angststörung
Eine Angststörung kann das Leben stark beeinflussen. - pexels

Es gibt dazu verschiedene Therapiemöpglichkeiten, wie etwa die Psychotherapie. Insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine wirksame Behandlungsoption für Angststörungen. Sie hilft Ihnen dabei, Ihre Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern.

In einigen Fällen können Medikamente wie Antidepressiva oder Benzodiazepine verschrieben werden, um die Symptome zu lindern. Diese sollten jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

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Kommentare

User #4069 (nicht angemeldet)

Stell dich dem Übel

User #9031 (nicht angemeldet)

Chügeli funktionieren auch nicht bei Phobikern, weil sie Angst haben vor Alkohol und Zucker. Hat mir der Marcel erzählt.

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