«Digital Detox»: Wie gesund ist der Medien-Verzicht?

Karolin Hallberg
Karolin Hallberg

Bern,

Digitale Apparate und Medien sind überall – und sie beeinflussen unseren Alltag enorm. Wie sinnvoll ist ein digitaler Entzug und was bedeutet er für uns?

Frau Smartphone
Das Smartphone macht es uns immer und fast überall möglich, online zu sein. - Depositphotos

Viele Menschen sind ständig umgeben von sozialen Medien. An der Bushaltestelle mal eben Tiktok checken oder beim Toilettengang die Zeit für einen kurzen Blick in Instagram nutzen.

Häufig hat diese stetige Erreichbarkeit und das Verlangen, auf dem neusten Stand zu sein, Einfluss auf die mentale Gesundheit. Als Gegenreaktion trendet «Digital Detox» – eine gewisse Zeit auf soziale Medien zu verzichten, um sich wieder zu erden.

Aber kann man wirklich von heute auf morgen auf digitale Medien verzichten? Ist das überhaupt gesund?

«Cold Turkey» – Ein Mythos entlarvt

Der Begriff «Cold Turkey» kommt aus dem Englischen und steht für einen abrupten Stopp. Im Kontext der digitalen Welt würde dies bedeuten, alle Geräte sofort und komplett abzuschalten.

Doch Experten warnen davor: Ein solcher Ansatz kann mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen! Ein plötzlicher Rückzug aus der digital vernetzten Welt kann Stress verursachen und zu einem Gefühl des Isoliertseins führen.

Teenager Smartphones
Die Angst, etwas zu verpassen, hält viele Menschen viele Stunden täglich am Handy fest. - Depositphotos

Und wer kommuniziert heute noch anders als über soziale Medien einschliesslich Mailing? Falls du mit der Idee eines Digital Detox spielst, solltest du hier vorher einmal kurz deine Kontakt-Arten zu deiner Mitwelt checken.

Gesunder Umgang statt kompletten Verzichts

Statt eines totalitären Verbots empfehlen Experten einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien. Es geht darum, gesunde Grenzen zu setzen und Technologie als Werkzeug zu nutzen, nicht als Suchtmittel.

Es ist wichtig, sich seiner eigenen Nutzungsgewohnheiten bewusst zu sein und gegebenenfalls gesunde Anpassungen vorzunehmen.

Vielleicht bedeutet das für dich, weniger Zeit auf Social-Media-Plattformen zu verbringen. Oder du scrollst weniger, dafür besser überlegt, durch aufpoppende Online-News, oder stellst die Benachrichtigungen einfach mal ab.

Tipps für eine erfolgreiche digitale Entgiftung

Eine effektive digitale Entgiftung erfordert Planung und Disziplin. Interessiert? Fang an damit, dir feste Zeiten für die Nutzung deiner digitalen Geräte zu setzen.

Frau liest Buch Hängematte
Viele finden keine Zeit mehr zum Lesen – nimm sie dir! - Depositphotos

Wenn du die Geräte nicht ganz ausstellen willst, kannst du auch Apps zu Hilfe ziehen, um deine Bildschirmzeit zu überwachen. Und ist es so weit: Mag der PC schlafen, du wendest dich jetzt wichtigeren Dingen zu.

Wie wäre es, mal wieder ein gutes Buch zu lesen? Den Balkon zu bepflanzen? Endlich mal die Freundin auch ausserhalb der Arbeitszeiten sehen? Du wirst dich wundern, wie viel freie Zeit du auf einmal hast: Freu' dich dran, dein Leben jetzt wieder ganz neu zu entdecken!

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Kommentare

User #2592 (nicht angemeldet)

Ich Jg,79 bin noch ohne Handy aufgewachsen. Somit kann ich gut damit umgehen. Muss auch nicht immer Erreichbar sein. Geniesse regelmässig Zeit ohne Handy.

User #4384 (nicht angemeldet)

Man sollte vor allem Nau abschalten. Dann vermeidet man viel geistige Umweltverschmutzung.

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