Sind Sie Generalist oder Spezialist?
Job-Profile werden immer spezifischer. Haben Generalisten überhaupt noch eine Chance? Was Generalisten bei der Bewerbung beachten sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Generalisten haben künftig gute Karten, weil Trends immer schnelllebiger werden.
- Generalisten haben den Vorteil, mehrere Standbeine zu haben.
- Sie müssen jedoch aufpassen, sich nicht zu verzetteln.
- Auch Generalisten sind gut beraten, sich als Spezialisten zu bewerben.
Sind Sie Generalist? Kennen Sie das Gefühl, vieles gut, aber nichts perfekt zu können?
Stellenprofile spezialisieren sich immer mehr. Vielleicht haben Sie schon mal gedacht: «Bin ich als Generalist in Zukunft überhaupt gefragt?»
Die Antwort: Ja, Generalisten haben gute Karten.
Generalisten sind anpassungsfähiger
Strukturen und Trends werden durch die Digitalisierung immer schnelllebiger. Das arbeitet Generalisten langfristig in die Hände. Sie können sich schneller anpassen oder haben mehrere Standbeine.
Wünscht sich ein Generalist eine Veränderung oder wird dazu gezwungen, kann er diese wesentlich einfacher angehen als ein unidimensionaler Spezialist.
Manche Generalisten laufen jedoch Gefahr, sich zu verzetteln. Daher ist es in Hinblick auf die Karriere ratsam, nicht ständig zu wechseln, sondern auf eine Auswahl klarer Kernkompetenzen zu fokussieren.
Wie wäre es mit einer Weiterbildung um genau eine dieser Kernkompetenzen gezielt auszubauen?
Generalist zu sein ist Ansichtssache
Sich selbst als Generalist wahrzunehmen ist immer auch persönliche Ansichtssache und somit relativ.
Manche sehen sich als Generalist, wenn sie im selben Unternehmen unterschiedliche Rollen einnehmen. Andere, wenn sie einen bunten Lebenslauf mit vielen Wendungen und Neuanfängen vorweisen.
Ein häufiger Bewerbungsfehler
Das Wichtigste im Fall einer Bewerbung ist es, sich nicht nicht als «Generalist» oder «Allrounder» zu präsentieren, wenn dies im Stelleninserat nicht ausdrücklich so gesucht ist.
Diesen Fehler begehen leider viele und werden dann schnell aussortiert. Absagegrund: «Wir haben jemand gefunden, der noch besser auf das gesuchte Profil passt.»
Deshalb: Bewerben Sie sich nicht als Generalist, nur weil Sie denken, dass Sie einer sind. Wie gesagt, Generalist zu sein ist Ansichtssache.
Wie oft sind Jobs in Wirklichkeit denn genau gleich, wie auf dem Stelleninserat beschrieben? Und wie exakt gibt eine Bewerbung die Person in all ihren Facetten wieder?
Wären das stets 100%, würde es keine Fehlbesetzungen mehr geben.
Auch Generalisten bewerben sich als Spezialisten
Sehr oft war die Bewerbung einer anderen Person einfach besser auf die Stellenanzeige angepasst.
Wenn Sie sich bewerben, dann ziehen Sie nur die wirklich passenden Kompetenzen aus Ihrem breiten Erfahrungs-Köcher. Präsentieren Sie sich als Spezialisten. Als den Spezialisten, der die Aufgabe des Stellenprofils löst.
Generalist zu sein ist eine Chance. Ein vielseitiges Potential und ein «Pool» an Möglichkeiten. Aber kein Profil, mit dem man sich bewirbt, wenn es nicht ausdrücklich gefragt ist.
Ihre Meinung ist gefragt!
Sind Sie Generalist und haben entsprechende Erfahrungen auf dem Jobmarkt gemacht? Was sind Ihre besten Tipps? Schreiben Sie einen Kommentar. Geteiltes Wissen hilft allen. Herzlichen Dank!
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Artikel verfasst von Lucas Zehnder
Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.
Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.