Apple-Chef Tim Cook kauft Stehpulte – was bringt das wirklich?

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Basel,

«Sitzen ist der neue Krebs», liess Tim Cook verlauten. Nau wollte von der Physiotherapeutin wissen: Wie schlimm ist Sitzen wirklich?

Für Apple-CEO Tim Cook ist die Gesundheit seiner Mitarbeiter wichtig.
Für Apple-CEO Tim Cook ist die Gesundheit seiner Mitarbeiter wichtig. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple-Boss Tim Cook findet: Sitzen ist der neue Krebs.
  • So heftig ist es nicht, sagt die Physiotherapeutin. Aber die Bewegung fehle uns schon.
  • Einfach Tipps helfen, Bewegung in den Alltag einzubauen.

Kürzlich hat Apple-Boss Tim Cook eine Runde Stehpulte für das ganze Unternehmen ausgegeben. «Viele Ärzte denken, dass Sitzen der neue Krebs ist», erklärte Cook in einem Interview mit «Bloomberg». Der Vergleich ist happig. Nau bei der Basler Physiotherapeutin Pia Fankhauser nachgefragt, was tatsächlich dran ist.

Nau: Frau Fankhauser, wie gefährlich ist Sitzen wirklich?
Pia Fankhauser: Das Sitzen wird in unserer Gesellschaft zur Epidemie. Fast jeder Job wird im Sitzen ausgeführt. Und die Wissenschaft zeigt: Bewegungsmangel führt zu einem höheren Sterberisiko.

Sind Stehpulte also unsere Rettung?
Auch pausenloses Stehen tut nicht gut. Fragen Sie mal eine Verkäuferin, wie es ihr nach acht Stunden auf den Beinen geht. Wenn Sie fünf Stunden oder mehr am Stück stehen, bekommen Sie die gleichen Gesundheitsprobleme, wie früher die Fliessbandarbeiter.

Was also können wir tun?
Abwechslung ist das A und O. Stehpulte sind gut, wenn man sie hoch- und runterfahren kann. Eine Stunde stehen, dann wieder eine Stunde sitzen. Dazwischen kleine Bewegungen in den Alltag einbauen.

Können Sie uns einige Tipps geben?
Man muss sich überlisten. Statt neben dem Kaffeeautomaten zu warten, machen sie einige Liegestützen im Stehen (siehe Video). Oder führen sie statt der vielen Sitzungen doch mal eine Gehung durch: Ein Meeting verbunden mit einem Spaziergang. Oder stellen Sie sich auf die Zehenspitzen, wenn sie vor der Toilette warten müssen.

Oder Joggen über den Mittag?
Das dünkt mich ehrlich gesagt etwas übertrieben. Aber eine Haltestelle früher aussteigen und den Rest zu Fuss gehen, das hilft. Oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gehen.

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