Impotenz: Eine neue Methode sorgt für Standhaftigkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Erektionsprobleme gehen zu 40 Prozent auf eine Durchblutungsstörung zurück.
- Dann hilft, wie bei anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine Gefässstütze (Stent).
- Der Stent hält die Vene offen, das Blut fliesst wieder in den Schwellkörper des Penis.
Erektionsstörung. Kein Thema, über das Mann gerne spricht. Dabei ist er nicht allein damit: «Jeder dritte Mann erfährt in seinem Leben eine erektile Dysfunktion, also eine Erektionsstörung», sagt Nicolas Diehm, Arzt der Hirslandenklinik Aarau.
Die Lösung? Die Vene muss künstlich aufgedrückt werden. Dazu setzt der Arzt einen sogenannten Stent ein, eine Gefässstütze, die die Vene von innen aufdrückt und so wieder den vollen Blutfluss ermöglicht.
Woran die Störung liegen kann? Psychische Probleme, Stress, verflüchtigte Gefühle? Diehm – weder Psychologe, noch Urologe, sondern Facharzt für Gefässmedizin – schüttelt den Kopf. «40 Prozent aller Erektionsprobleme gehen auf eine Durchblutungsstörung zurück», sagt er dann.
Penis als Alarmanlage
So lässt sich das Erektionsproblem mit dem gleichen Mittel lösen, mit dem man auch Herzinfarkt und Hirnschlag beikommt. Und damit ist der Zusammenhang noch nicht fertig: «70 Prozent aller Herzinfarkt-Patienten hatten zwei bis drei Jahre vor dem Infarkt bereits ein Problem mit der Potenz», so Diehm. Der Penis würde also als eine Art Alarmanlage funktionieren – «wenn die Männer auch früh genug zum Arzt gehen mit ihrem Problem».
Verstopfte Venen
Die Vene ist verkalkt und dadurch verengt. Das Blut fliesst erst schlecht – dann gar nicht mehr durch. Verstopft nun nicht die Vene, die zum Penis führt, sondern jene, die zum Herzen reicht, kommt es zu einem Herzinfarkt.
In Penisnähe hingegen ist die Folge einer verstopften Vene: Flaute im Bett. Denn eine Erektion entsteht nur, wenn mehr Blut in den Schwellkörper im Penis fliesst, als wieder heraus.