Schweinepest auf dem Vormarsch
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Bald könnte sie Deutschland erreichen und damit auch die Schweiz gefährden. Doch was bedeutet das für unsere Schweinehalter?
Das Wichtigste in Kürze
- Von Osteuropa aus verbreitet sich seit einigen Jahren die Afrikanische Schweinepest.
- Diese endet in 90 Prozent der Fälle tödlich und könnte demnächst die Schweiz erreichen.
- Menschen können an dem Virus nicht erkranken, können aber bei der Weiterverbreitung eine wichtige Rolle spielen.
- Sollte die Krankheit die Schweiz erreichen, drohen finanzielle Verluste im dreistelligen Millionenbereich.
Von Osteuropa aus verbreitet sich seit einigen Jahren die Afrikanische Schweinepest. Noch hat die Krankheit Westeuropa nicht erreicht. Doch: «Die Schweinepest ist auf dem Vormarsch», sagt Stefan Kunfermann, Sprecher des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gegenüber dem «SRF».
Die Pest endet in 90 Prozent der Fälle tödlich, wie der «Spiegel» schreibt. Es gibt weder Medikamente dagegen, noch sind irgendwelche Impfungen möglich. Deswegen müssen infizierte Schweine getötet werden, bevor sich die Krankheit ausbreiten kann.
Was erwartet die Schweiz?
Menschen können an der Schweinepest nicht erkranken, können aber bei der Weiterverbreitung eine wichtige Rolle spielen. Fleisch- und Wurstwaren sollten wenn möglich aus den betroffenen Ländern nicht importiert werden, so Kunfermann. Zudem müssten Jäger, die in solchen Regionen jagen gehen, ihre Kleider und Waffen nach der Jagd gründlich reinigen. Denn das Virus kann sich in Dreck und Speiseresten befinden.
Ein grosses Problem ist, dass die Pest auch von Wildschweinen übertragen werden kann. Das bedroht vor allem jene Halter, die auf eine tierfreundliche Auslaufhaltung setzen, sagt Thomas Jäggi vom Schweizer Bauernverband gegenüber «SRF». Deswegen mache ihm die grosse Wildschweinpopulation in Deutschland Sorgen.
Grosse finanzielle Schäden
Sollten Schweizer Schweinebestände von der Pest getroffen werden, entstünden grosse finanzielle Schäden. Sobald es zu Nottötungen komme, kann es sich schnell um dreistellige Millionenbeträge handeln, erklärt Jäggi. Viele Schweinezüchter stünden dann vor dem Nichts. Dies könnte die bereits angeschlagene Schweinefleischindustrie hart treffen.