Aids: Ist bald ein Ende in Sicht?
2015 starben 1,1 Millionen Menschen an den Folgen von HIV und Aids. Doch es gibt Hoffnung: Neue Therapien könnten die Krankheit ausrotten.
Das Wichtigste in Kürze
- Aids kann noch immer nicht behandelt werden.
- Ausgelöst wird die Krankheit durch HIV.
- Neuste Untersuchungen zeigen: HIV-Therapien bieten Anlass zur Hoffnung.
Die Sexualkrankheit Aids gilt auch fast 40 Jahre nach der Entdeckung als nicht geheilt. Sie kann lediglich behandelt werden, so ist Aids heute kein Todesurteil mehr. Jedoch gibt es weder ein Medikament, noch eine Impfung gegen das HI-Virus.
Eine Studie der University College in London und der Universität Kopenhagen macht nun Hoffnung. Die Ergebnisse wurden im «Science Focus» veröffentlicht. Die Auswertung der achtährigen Studie kommt zum Schluss: HIV-positive Männer in modernster Therapie bergen null Risiko mehr, das Virus, welches die Krankheit auslöst, weiterzugeben.
80'000 Mal Sex für die Studie
An der Studie nahmen 1000 schwule Pärchen aus Europa teil. Bei ihnen war je ein Partner HIV-positiv, der andere HIV-negativ. Insgesamt hatten die Paare 80'000 Mal Sex in acht Jahren – ohne Kondom.
Und in keinem einzigen Fall infizierte sich einer der Probanden neu! Die Erklärung: Die Medikamente verhindern, dass sich das Virus vermehrt.
Das Nervensystem kann sich erholen und es werden so weitere Schäden verhindert. Die Viruslast fällt damit massiv: auf weniger als 200 Kopien pro Milliliter. Dies gilt dann als «nicht mehr nachweisbar».
Aids Hilfe Schweiz kämpft gegen Stigmata
Damit unterstützt die Studie, die internationale Ansicht, dass HIV-positiv nicht mehr gleich ansteckend bedeutet. Auch die Schweizer Aids-Hilfe startete im vergangen Jahr zum ersten Mal eine Kampagne mit dieser Botschaft: gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-Positiven.
Es besteht also die Hoffnung, dass Aids dank erfolgreicher HIV-Therapie ausstirbt. Denn kann das HI-Virus nicht mehr übertragen werden, so gibt es auch keine neuen Fälle eines Ausbruches der Krankheit.