Auch Männer leiden unter Diskriminierung
Das Wichtigste in Kürze
- In unserer Gesellschaft wird oft über Diskriminierung geschrieben und gesprochen.
- Das ist auch richtig so!
- Doch die Diskriminierung, die Männer erleben, scheint ein Tabuthema zu sein.
Werden Männer in unserer Gesellschaft tatsächlich benachteiligt? Ein kürzlich veröffentlichter Bericht wirft ein neues Licht auf die Diskussion um Geschlechterdiskriminierung.
So kommt eine aktuelle Studie der University of New Mexico zu dem Schluss: Menschen, insbesondere Frauen, sind eher bereit, fürs eigene Wohl Nachteile für Männer als für Frauen in Kauf zu nehmen.
Die traditionelle Rolle des Mannes als Beschützer könnte hierbei eine Rolle spielen.
Die «Geschlechter-Empathielücke»
Die Forschungsergebnisse untermauern das Phänomen der «Geschlechter-Empathielücke». Demnach wird Männern oft weniger Mitgefühl entgegengebracht als Frauen.
Diese Ungleichheit zeigt sich auch in den Reaktionen auf häusliche Gewalt gegenüber Männern. Sie bleibt oft unerkannt, und Betroffene erfahren wenig Unterstützung.
Eine «Global Institute for Women's Leadership»-Umfrage mit über 22'000 Erwachsenen aus 32 Ländern ergab jedoch auch einen anderen Ansatz.
Fast die Hälfte der Befragten stimmte teilweise oder stark folgender Aussage zu: Wir seien so weit gegangen, die Gleichberechtigung der Frau zu fördern, dass wir nun Männer diskriminierten.
Zunehmendes Bewusstsein für Männerleiden
Interessanterweise zeigte die Umfrage auch Unterschiede zwischen den Generationen. Millennials und die Generation Z stimmten der Aussage über Diskriminierung von Männern eher zu als die Generation X oder Babyboomer.
Möglicherweise weist die Umfrage darauf hin, dass es ein wachsendes globales Bewusstsein für das Leiden von Männern gibt?
Natürlich gibt es weiterhin die Annahme, dass Männer eine privilegierte Elite darstellten. Zugleich scheinen immer mehr Menschen anzuerkennen, dass auch Männer es nicht immer leicht haben und leiden können.
Diskriminierung gegen Männer erkennen
Doch wie kann man feststellen, ob man selbst Männern diskriminiert? Das ist schwieriger, als es klingt. Schliesslich werden die eigenen kognitiven Verzerrungen oft nicht von den Akteuren oft nicht erkannt.
Trotz aller Herausforderungen zeigt sich jedoch ein Silberstreif am Horizont: Immer mehr Menschen beginnen offenbar, ihre unbewussten, geschlechterbezogenen Vorurteile abzubauen.
Es besteht also Hoffnung für eine Gleichberechtigung aller Menschen und Geschlechter.