Klangfarben zwischen Dur und Moll

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Appenzell,

«In the midst of life» – mit diesem Titel gestaltet das Appenzeller Kammerorchester zwei Konzerte.

Appenzeller Kammerorchester bei den Proben
Appenzeller Kammerorchester bei den Proben - Appenzeller Kammerorchester

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Konzerte mit dem Appenzeller Kammerorchester
  • Konzerttitel «In the midst of life»

«In the midst of life» – mit diesem Titel gestaltet das Appenzeller Kammerorchester unter der Leitung von Jürg Surber, Wald, zusammen mit dem Vokalensemble Voci zwei Konzerte zum Totensonntag.

«Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben»: Die ergreifendste Musik vieler Komponisten ist dort entstanden, wo es ums Sterben geht, um eines der Grundthemen der menschlichen Existenz. Henry Purcells faszinierender harmonischer Kosmos lässt auf engem Raum vielfältige Klangfarben erklingen, stets schwankend zwischen heiterem Dur und abgedunkeltem Moll. Am abgründigsten klingt dies im Funeral Anthem «In the midst of life we are in death», das dem Programm den Titel gegeben hat. Aber auch Purcells Instrumentalwerke verlassen immer wieder den an sich heiteren und galanten Grundcharakter. John Dowlands Musik aus der Spätblüte der Renaissance ist in melancholisches Grau gehüllt mit feinem, oft zerbrechlichem Klang in den «Lachrimae» und in den Liedern aus der schier unerschöpflichen Sammlung «Songs or Ayres». Etwas anders hört sich diese Polarität bei den Italienern an. Geistliches und weltliches «Memento mori» behält bei allem Tiefgang einen unbeschwerten Charakter. Bei den Werken von Antonio Lotti und Tomas Luis de Victoria werden der Mehrstimmigkeit mittelalterliche gregorianische Choralmelodien entgegengesetzt. Erstmals zur Aufführung gelangt Jürg Surbers Vertonung von Khalil Gibrans Text «Denn Leben und Tod sind eins». Das Werk greift in aktueller Tonsprache diese Kombination von Einstimmigkeit in Anlehnung an Gregorianik und Mehrstimmigkeit auf. Zusammen mit Texten aus 1000 Jahren, die ihrerseits an die Vergänglichkeit erinnern, wird deutlich, dass sich der Mensch schon immer der Begrenztheit seiner Existenz bewusst war und dies wunderbaren Klängen und Worten zum Ausdruck bringt. 

Konzertdaten:
Samstag, 24. November 2018, um 19.30 Uhr in der Evang.-ref. Kirche Herisau 
Sonntag, 25. November 2018, 17 Uhr, in der Evang.-ref. Kirche Rehetobel.
Der Eintritt ist frei.

Anspruchsvolle Konzertprogramme

Das Appenzeller Kammerorchester ist das einzige klassische Orchester im Appenzellerland. Es hat sich mit anspruchsvollen Konzertprogrammen abseits des gängigen Repertoires, auch in Verbindung mit literarischen Texten, einen guten Ruf erworben. Das Kammerorchester zählt zwei Dutzend Streicherinnen und Streicher jeden Alters. Die Leitung liegt bei Jürg Surber, Wald, als Dirigent und Christine Baumann, St.Gallen, als Konzertmeisterin.

Appenzeller Kammerorchester bei den Proben
Appenzeller Kammerorchester bei den Proben - Appenzeller Kammerorchester
Appenzeller Kammerorchester bei der Probe
Appenzeller Kammerorchester bei der Probe - Appenzeller Kammerorchester

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