Netflix auf den Spuren des «Dark Tourism»

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Kolumbien,

Der Journalist David Farrier besucht für Netflix dunkle und bizarre Orte. Darunter ein makaberes Voodoo-Festival, ein Folterhaus und unternimmt einen Ausflug mit Popeye - Pablo Escobars einstigem besten Auftragskiller.

Bizarre und dunkle Orte locken immer wieder Touristen an, Bild: Dark Tourist/Trailer
Bizarre und dunkle Orte locken immer wieder Touristen an, Bild: Dark Tourist/Trailer - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • «Dark Tourism» steht für Orte, an denen Tod und Zerstörung herrschen und die dennoch oder deshalb Reisende anziehen.
  • Mit einer achtteiligen Serie hält der dunkle Tourismus nun auch Einzug beim Streaminganbieter Netflix.

«Dark Tourism» - also dunkler Tourismus - steht für Orte, an denen in erster Linie Tod und Zerstörung herrschen bzw. herrschten und die dennoch oder genau deshalb Reisende anziehen. Klassische Ziele sind beispielsweise Tschernobyl, Auschwitz oder Ground Zero. Diese Art zu Reisen ist nicht unumstritten: Während Befürworter vor allem die Erweiterung des Bildungshorizonts oder ein besseres Bewusstsein für die Geschichte anführen, sprechen Kritiker von Sensationsgier und der Suche nach dem Adrenalin-Kick.

Der dunkle Tourismus hält nun auch Einzug beim Streaminganbieter Netflix: Der neuseeländische Journalist David Farrier begab sich an dunkle und bizarre Orte für seine acht Episoden umfassende Dokumentation namens Dark Tourist. Unter anderem geht der dem Phänomen des Narco Tourismus nach – gemeinsam mit Popeye, dem ehemals besten Auftragskiller von Pablo Escobar. Neben Fukushima unternimmt Farrier auch eine JFK-Attentatstour oder begibt sich auf die Spuren eines einstigen Serienkillers.

Aber auch der Besuch eines Voodoo-Festivals, wo er an einer blutigen Zeremonie teilnimmt, oder das Abhängen mit Menschen, die sich für echte Vampire halten, stehen auf dem Programm. Die acht Episoden sind in Regionen unterteilt: Zwei spielen in den USA und je eine in Europa, Lateinamerika, Japan, Afrika, Südostasien und den Kasachstan/Turkmenistan.

Farrier fängt auch immer wieder die Stimmen von Leuten ein. So interviewt er beispielsweise eine Frau, die sich in Japans Aokigahara (bekannt als Suizidwald) das Leben nehmen wollte. Unterwegs begegnet Farrier auch vielen anderen «dunklen Touristen». Sein Fazit: Es gibt nicht den einen «Dark Tourist» - während die einen solche Touren unternehmen, um zu verstehen und daraus zu lernen, seien andere eher einfach nur respektlos.

Wer sich selber ein Urteil bilden will: «Dark Tourist» läuft seit 20. Juli 2018 auf Netflix.

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