Von Banken, Pferden und Drogen
Die Schattenseiten in der Domininkanischen Republik.
In der Dominikanischen Republik stehen überall Banken. Wenn ich in einem kleinen Dorf rennen gehe, komme ich sicher an bis zu fünf verschiedenen Banken vorbei. Das sind nicht schmucke Filialen mit einer Wartehalle, mit Beratungszimmer und Büros für die Angestellten. Nein, das sind ganz kleine Zementhäuschen. Drinnen sitzt den ganzen Tag (meistens) eine Frau und macht nichts. Da kommen eigentlich selten Kunden. Warum hat es dann so viele Banken?
Als Tourist fallen einem diese Dinge nicht sofort auf. Sie sind aber real. Das Drogengeschäft in der Dominikanischen Republik floriert. Und hier waschen die ein oder anderen mehr Geld als Kleider.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Mini-Banken und Scheinlotterie wird Geld gewaschen
- Die Dominikanische Republik ist eine wichtige Zwischenstation von Drogen die nach Europa verschifft werden
- Pferde sind ebenfalls eine gute Variante um Geld zu waschen
Stell dir vor, du hättest gestern ein Kilogramm Kokain verkauft. Jetzt hast du anstelle von weissem Pulver einen Haufen Geld. Und dieser Haufen Geld muss gewaschen werden. Man kann das Geld nicht mehr so einfach über Immobilien waschen. Da wurden die Regeln und die Überprüfungen verschärft.
Du gehst also mit dem Geld in eine sogenannte Banca und kaufst damit einen riesigen Batzen Lottolose, die dort ebenfalls verkauft werden. Ein paar Tage später gehst du dann wieder zur Banca und schaust nach ob du mit einem Lottolos das grosse Glück gezogen hast. Und siehe da - wie der Zufall es will, hast du exakt den gleichen Betrag gewonnen, mit welchem du am vorherigen Tag Lotto Lose gekauft hast. Okay, der Gewinn ist um einem minimalen Prozentsatz kleiner. Der Besitzer der Bank will ja auch was einstreichen.
Die ganz schlauen Drogenhändler, Menschenhändler und sonstige Händler haben eigene Bancas. Wäre ja eine Verschwendung wenn man den Prozentsatz fürs Geldwaschen nicht auch noch selber einsacken könnte.
Wie erwähnt sind diese Bancas kleine unschöne Betonhäusschen. Da gäbe es sicher schönere Methoden, um sein Geld zu waschen. Beispielsweise mit Pferden, die man hier überall sehen kann. Ein Pferd für eine Million Dollar. Ziemlich teuer. So teuer, dass wenn du als reicher Drogenbaron eine Nacht darüber schläfst, du zum Schluss kommst, dass das viel zu teuer war. Also gehst du zum besagten Pferdeverkäufer und verkaufst das Pferd wieder. Für 950`000 Dollar. Geld waschen kostet was.