Facebook entschuldigt sich für Russen-Skandal
Facebook ist unter Druck, nachdem kein Zweifel mehr besteht, dass Russland sich via Facebook massiv in den US-Wahlkampf eingemischt hat. Zwar kooperiert Facebook mit den Behörden. Um den drohenden Image-Schaden abzuwenden, wird jetzt aber die Geschäftsführerin Sheryl Sandberg auf Charme-Offensive geschickt.
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook steht in der Kritik wegen 3000 von Russland bezahlten Werbespots im US-Wahlkampf.
- Geschäftsführerin Sandberg entschuldigt sich bei der Bevölkerung.
- Mit gezielten Massnahmen sollen sogenannte Fake-Accounts bekämpft werden.
3000 Werbespots, die via Russland geschaltet worden waren – und von Millionen von US-Stimmbürgern gesehen wurden. Das Ziel: möglichst viel Uneinigkeit in der amerikanischen Bevölkerung zu stiften. Und das, «das hätte nicht passieren dürfen», sagt Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg in einem Live-Interview mit der News-Plattform Axios.
Kniefall vor der Nation
«Es ist ja nicht so, das wir uns nur entschuldigen. Wir sind wütend, wir sind verärgert», sagt Sandberg. Facebook sei es der US-Bevölkerung schuldig, mit Entschlossenheit der Sache auf den Grund zu gehen. Sandberg verspricht bessere Algorithmen, um zum Beispiel Fake-Accounts auf die Spur zu kommen uns sie auszurotten.
Ausserdem werde man alles tun, um den Behörden bei deren Untersuchung gegen die russische Einmischung in den US-Wahlkampf zu helfen. Man werde alles tun, um sie zu besiegen. Aber es handle sich um eine völlig neuartige Bedrohung.
Entschuldigung von Facebook – und Seitenhieb gegen Twitter
Gleichzeitig betont Sheryl Sandberg, wie wichtig die Meinungsäusserungsfreiheit sei. So hätte Facebook niemals einen Werbesport der republikanischen Senatorin Marsha Blackburn zensuriert. Echte Leute seien etwas anderes als Fake Accounts. Auch der Skandal-Filmproduzent Harvey Weinstein kriegt im Sandberg-Interview sein Fett weg. Oder vielmehr die Männerwelt an und für sich. Denn: «Die Welt wird immer noch von Männern regiert. Ich bin nicht sicher, ob’s grad so gut läuft.»