So schnell übernehmen Hacker Ihre Überwachungskamera

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Ganz schnell hat man heute eine Überwachungskamera installiert. Doch das System hat Tücken, die die Sicherheit stark einschränken.

Um Kryptowährungen zu klauen, braucht man keine Bank zu überfallen.
Um Kryptowährungen zu klauen, braucht man keine Bank zu überfallen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer Überwachungskameras oder andere Smart-Home-Geräte ans Netz hängt, ohne das Passwort zu ändern, geht ein grosses Risiko ein.
  • Auch wer das Kennwort ändert, ist von einem Angriff nicht sicher.

Früh wird es dunkel, vermehrt schleichen Einbrecher um die Häuser. Logisch also, wenn man sich eine Überwachungskamera zulegt. Teuer sind sie nicht. Und ins Netz eingebunden werden sie mit wenigen Mausklicks.

Das Problem: Wer bei der Installation schlampt, gefährdet die Sicherheit. «Diese Überwachungskameras sind meistens mit einem Standardpasswort versehen, das öffentlich in einem Handbuch vermerkt ist. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man dieses Passwort sofort nach dem Kauf ändert», sagt Max Klaus von der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) des Bundes zu «SRF».

Wer das Kennwort nicht ändert, macht sich zu einem leichten Ziel für Einbrecher. Seiten wie Insecam oder Shodan zeigen haufenweise Bilder aus Überwachungskameras, die nicht gesichert worden sind. Darunter auch Live-Aufnahmen aus der Schweiz. Mit wenigen Mausklicks wissen Diebe, ob jemand daheim ist.

Rund 130'000 private Kameras in der Schweiz

Der Eidgenössische Datenschützer rechnet, dass rund 130'00 private Überwachungskameras im Einsatz sind. Viele dürften bereits ein Ziel von Hackern geworden sein, wie eine Experiment von Sophos zeigt. Die Sicherheitsfirma hat ein Haus mit haufenweisen «smarten» Geräten ausgestattet und mit dem Netz verbunden. Das Resultat: Pro Tag gab es zwischen 2000 bis 3000 Einlog-Versuche! Immerhin: Kein virtueller Einbruchversuch war erfolgreich, dank geänderten Passwörtern.

Doch auch ein eigenes Passwort ist keine hundertprozentige Sicherheit. Für professionelle Hacker ist es laut «Computerworld» keine grosse Sache, Passwörter von Smart-Home-Geräten zu knacken. Sicherheitsexperten empfehlen darum, Passwörter zu verwenden, die mit einem Zufallsgenerator erzeugt wurden. Auch empfehlenswert: Wenn möglich immer die Zwei-Faktoren-Authentifizierung aktivieren.





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