Bulgarien: Maulwurfart von deutschen Forschern entdeckt

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Deutschland,

Wissenschaftler aus Bonn haben in Bulgarien und der angrenzenden Türkei eine neue Maulwurfart entdeckt.

Ein Maulwurf der neu entdeckten Art Talpa Martinorum gräbt sich aus dem bulgarischen Boden.
Ein Maulwurf der neu entdeckten Art Talpa Martinorum gräbt sich aus dem bulgarischen Boden. - N. Nedyalkov/ZFMK/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Forscher entdeckten eine neue Maulwurfart in Bulgarien.
  • Die Tiere sind rund 16 Zentimeter lang, haben ungewöhnliche Zähne und sind fast blind.

Zwei Forscher des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig fanden zusammen mit zwei weiteren Kollegen 14 Exemplare einer neuen Maulwurfart in der Umgebung des südostbulgarischen Strandscha-Gebirges und im europäischen Teil der Türkei. Das teilte das Museum heute Mittwoch mit. Kopf und Rumpf der Art Talpa martinorum seien etwa 13 Zentimeter lang, hinzu komme noch der etwa 3 Zentimeter lange Schwanz, schreiben die Forscher im Fachblatt «Bonn zoological Bulletin». Die Tiere wiegen demnach bis 65 Gramm.

Ein Maulwurf der neu entdeckten Art Talpa Martinorum. Eine Besonderheit ist die Struktur der Backenzähne – der neuen Art fehlt eine kleine Zacke.
Ein Maulwurf der neu entdeckten Art Talpa Martinorum. Eine Besonderheit ist die Struktur der Backenzähne – der neuen Art fehlt eine kleine Zacke. - N. Nedyalkov/ZFMK/dpa

Eine Besonderheit ist die Struktur der Backenzähne – der neuen Art fehlt eine kleine Zacke. Auch Unterschiede im Erbgut wiesen eindeutig auf eine eigene Art hin, betonen die Forscher. Die bisher unbekannten Maulwürfe sind demnach mittelgross, ihre Augenöffnungen sind von einer hellen Haut überzogen. Daher seien die kleinen Tiere praktisch blind, während die einzige bei uns heimische Art – der etwas grössere Europäische Maulwurf (Talpa europaea) – sehen könne.

In Europa gebe es etwa ein Dutzend Maulwurfarten, sagte Ko-Autor Rainer Hutterer vom Zoologischen Forschungsmuseum. Die grösste Vielfalt in Europa lebt demnach im Kaukasus, wo fünf Spezies bekannt sind. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass noch weitere, bisher unbekannte Arten dort leben.

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