Dreiste Aargauer Welpenhalterin log Tierheim an

Simon Binz
Simon Binz

Brugg,

In Fislisbach AG hatte eine Frau zwei ausgesetzte Welpen gefunden, die an einen Baum gefesselt waren. Das sagte sie zumindest zum Tierheim in Untersiggenthal AG, als sie die Welpen dort abgab. Stellt sich heraus, die Geschichte war eine dreiste Lüge: Die Frau war die Halterin der Welpen.

Itchy und Scratchy waren gar nie im Wald ausgesetzt worden.
Itchy und Scratchy waren gar nie im Wald ausgesetzt worden. - Screenshot/Tele M1

Das Wichtigste in Kürze

  • Itchy und Scratchy sind zwei rund zehn Monate alte Hundewelpen.
  • Vor rund einem Monat hatte eine Frau sie im Wald in Fislisbach AG gefunden – jemand hatte die armen Tiere ausgesetzt.
  • Nun stellt sich heraus, dass die Frau die Geschichte erfunden hatte und damit Kosten fürs Tierheim sparen wollte.

Wer hat die Hundewelpen Itchy und Scratchy im Wald ausgesetzt? Diese Frage stellte sich vor knapp einem Monat das Tierheim in Untersiggenthal AG und auch die Aargauer Kantonspolizei. Eine Frau brachte die zwei jungen Hunde damals ins Tierheim und gab an, sie hätten stundenlang in der Kälte ausharren müssen.

Nun stellt sich heraus, dass niemand die rund zehn Monate alten Welpen ausgesetzt hatte. Itchy und Scratchy wurden nämlich gar nicht im Wald gefunden, wie Polizeisprecher Bernhard Graser gegenüber «Tele M1» sagt. «Die Frau hatte vier Welpen und konnte zwei nicht vermitteln. Sie wollte sie im Tierheim abgeben, befürchtete aber Probleme oder finanzielle Folgen und hat darum eine dreiste Lüge erfunden.»

Keine strafrechtlichen Konsequenzen

Astrid Becker, Präsidentin des Aargauischen Tierschutzvereins, zeigt sich auf Anfrage des Regionalsenders wütend: «Es ist dem Tier und uns gegenüber nicht fair. Wenn wir schon helfen, möchten wir nicht angelogen werden.» Im Tierheim in Untersiggenthal ist man währenddessen einfach nur froh, dass es den Welpen immer gut gegangen ist, obwohl die Frau offensichtlich überfordert war.

Die Polizei, die wegen Tierquälerei gegen die Frau ermittelte, hat ein Verfahren inzwischen eingestellt. «Die dreiste Lüge ist strafrechtlich nicht relevant», so Graser. Die Präsidentin des Tierschutzvereins findet dies ein schlechtes Signal: «Eine kleine Strafe hätte sie verdient, das lief nicht sauber über die Bühne.»

Die Hündchen Itchy und Scratchy dürfte der Verlauf der Geschehnisse wenig kümmern, für sie nimmt die Geschichte ein glückliches Ende: Die beiden haben nämlich bereits ein neues Zuhause gefunden.

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