So schützen uns Tiere vor Katastrophen

Muhammed Keskin
Muhammed Keskin

Deutschland,

Am Max-Planck-Institut stellen Biologen neue Arbeiter ein: Tiere sollen mit Sendern auf Tauchgang gehen oder die Lüfte erobern. Durch die gewonnenen Daten sollen Katastrophen verhindert werden.

Tiere sind die wertvollsten Mitarbeiter der Wissenschaft. Das haben auch die Biologen des deutschen Max-Planck-Instituts erkannt. Ihre Idee: Sie wollen Tiere mit kleinen Sendern aufrüsten. In ihrer natürlichen Umgebung gehen sie dann auf Datenjagd. Die Forscher erhoffen sich, mit den gewonnen Daten Vulkanausbrüche oder Erdbeben vorauszusagen, berichtet die «Aargauer Zeitung».

Der Versuch

Die Forscher statteten Ziegen mit GPS-Sendern aus und zeichneten die Werte auf. Und tatsächlich: Noch Stunden bevor der Geologe überhaupt Messdaten erhielt, verhielten sich die Ziegen unnatürlich auffällig. Leider reichen die Daten noch nicht aus, um zuverlässige Vorhersagen zu machen.

Big Brother in der Tierwelt

Die Tiere sollen nicht nur vor Katastrophen warnen, sondern auch andere Gebiete erforschen. Mit den Sensoren können die Biologen nämlich viel mehr messen als nur die Beschleunigung und Lage im Raum. Die Forscher überwachen Atem- und Herzfrequenz, Körpertemperatur und die Sauerstoffsättigung des Blutes. Die Massenüberwachung darf dabei kein Lebewesen verletzen: Möglichst kleine Sensoren werden eingesetzt, die nicht stören und schnell wieder abfallen.

Tier hilft Tier

Künftig hüpfen also «Cyborg»-Grillen durch die Gräser, Vögel tragen «Sensor-Rucksäcke» im Sturzflug. Dieses Frühwarnsystem hilft nicht nur den Menschen. Die Biologen wollen dadurch bedrohte Arten besser schützen. Sie fragen sich: Wie reagieren die Tiere auf ihre Umwelt und den Klimawandel? Langfristiges Ziel: Millionen funkende Tiere sollen zu einem «Internet der Tiere» verschmelzen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher des Max-Planck-Instituts statten Tiere mit Sendern aus.
  • Die Tiere sollen Messwerte sammeln, um frühzeitig Katastrophen zu erkennen.
  • Die Daten sollen zu einem «Internet der Tierwelt» verschmelzen und auch die Umwelt schützen.

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