Warum kurze Nasen bei Französischen Bulldoggen ein Problem sind

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Bern,

Französischen Bulldoggen sind beliebt, ihre Zucht ist aber nicht unumstritten, denn die kurzen Nasen führen zu gesundheitlichen Problemen.

Frenchie, schwarz
Französische Bulldoggen sind aufgrund ihres süssen Aussehens und liebenswerten Charakters sehr beliebt. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Atemnot ist ein häufiges Problem bei französischen Bulldoggen.
  • Die Atembeschwerden stammen von der kurzen Nase und dem flachen Gesicht.
  • Die anatomischen Merkmale können zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen.
  • Es gibt Züchter, die Französische Bulldoggen mit Nase züchten.

Französische Bulldoggen sind beliebte Hunde. Ihrem speziellen Charme, dem treuen Blick und ihrer Verspieltheit kann sich kaum jemand entziehen. Sie haben ein ausgeglichenes Wesen und eignen sich deshalb auch gut für die Stadt. Zudem sind sie leicht zu handhaben.

Aber: Weil die «Frenchies» so populär sind, gibt es immer mehr auch Züchter, die mit den süssen Vierbeiner ein Geschäft machen wollen. Statt auf das Wohl der Tiere zu achten, züchten sie nach Wünschen der Kunden: mit einem ausgeprägten Plattgesicht, das sich durch eine extrem kurze Nase auszeichnet. Dies hat leider bei vielen Französischen Bulldoggen zu Kurzatmigkeit geführt.

Atemnot aufgrund anatomischer Anomalien

Ein Hauptgrund für Atemnot bei französischen Bulldoggen ist das sogenannte Brachycephalic Airway Syndrome (BAS). Dieses Syndrom umfasst verschiedene anatomische Anomalien, die die Atmung beeinträchtigen. Zum Beispiel haben französische Bulldoggen oft eine zu enge Nasenöffnung, was zu einer erschwerten Atmung führt.

Dies ist oftmals die Ursache dafür, dass die Hunde schneller ermüden und Schwierigkeiten haben, bei körperlicher Anstrengung genügend Sauerstoff aufzunehmen.

Frenchie
Französische Bulldoggen scheinen stets zu lächeln, es geht aber auf die anatomische Fehlzucht zurück. - Pexels

Ein weiterer Faktor, der zu Atemnot bei französischen Bulldoggen beiträgt, ist die Verengung der Atemwege im Rachenbereich. Durch die Kombination von zu langem Gaumensegel, zu grossen Mandeln und einer zu engen Luftröhre kommt es häufig zu einer Blockade des Luftstroms.

Dies führt zu lauten und anstrengenden Atemgeräuschen, die oftmals als Schnarchen oder Röcheln wahrgenommen werden. Besonders gut hörbar wird das Geräusch, wenn sich der Vierbeiner anstrengt.

Atemnot mit vielen Auswirkungen

Die Auswirkungen von Atemnot auf das Leben einer französischen Bulldogge sind vielfältig. Aufgrund der eingeschränkten Atmung können diese Hunde Schwierigkeiten haben, sich bei warmem Wetter abzukühlen, da sie nicht effektiv hecheln können. Es droht Überhitzung.

Darüber hinaus können Atembeschwerden zu Schlafstörungen führen, da die Hunde während des Schlafes Schwierigkeiten haben, ausreichend Luft zu bekommen.

Frenchie
Die kurze Nase hat viele gesundheitliche Probleme für den Frenchie. - Pexels

Aufgrund dieser gesundheitlichen Beeinträchtigungen wird die Rasse häufig als Qualzucht bezeichnet. Französische Bulldoggen sind dabei nicht die einzigen Hunde, die aufgrund der Züchtung leiden müssen. Auch Möpse oder Boston Terrier leiden unter dem Plattgesicht.

Allerdings gibt es eine Art Gegenbewegung, da vermehrt über die Thematik gesprochen wird.

Französische Bulldoggen mit Nase

Seit einigen Jahren achten (seriöse) Züchter wieder darauf, Französische Bulldogge mit einer längeren Nase zu züchten. Es ist keine eigene Rasse, sondern eine Variation des Frenchies.

Aufgrund der längeren Nase können die Tiere besser atmen. Sie können daher besser mit Hitze und körperlichen Belastungen umgehen. Aber: die häufigen Erbkrankheiten können trotzdem noch auftreten.

Frenchie
Französische Bulldoggen mit Nase sind die bessere Wahl. - Pexels

Wenn Sie eine Französische Bulldogge kaufen möchten, sollten Sie sich unbedingt an einen seriösen Züchter wenden, der Tiere mit Nase züchtet. Kaufen Sie niemals ein Tier über das Internet, ohne dass Sie mit dem Züchter gesprochen haben. Zudem sollten Sie Ihre Französische Bulldogge besuchen dürfen, ehe Sie den Welpen mit nach Hause nehmen.

Dabei können Sie auch die Elterntiere des Welpens ansehen: Sie sollten eine freie Atmung vorweisen bzw. eine lange Nase besitzen.

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Kommentare

User #5307 (nicht angemeldet)

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User #4035 (nicht angemeldet)

Es ist nicht korrekt, wenn so einseitig berichtet wird. Was ist mit den Möpsen und den englischen Bulldoggen etc. Ihr bringt ständig nur Halbwissen aufs Papier, muss das sein?

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