Wie das Pferd zum Menschen kam
Pferde faszinieren uns und werden heute als tierische Begleiter des Menschen geliebt. Ihre Ursprünge gehen bis zu 12´000 Jahre zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Die heutigen Pferde gehen auf zwei Wildpferdearten zurück.
- Bereits vor 3000 Jahren nutzten die Menschen Pferde als Fortbewegungsmittel.
Die Ursprünge der Pferde reichen weit zurück. Der vermutlich erste Einhufer kam vor gut 10 Millionen Jahren vor. Der Pliohippus war dem heutigen Pferd optisch schon recht ähnlich.
Vor etwa 1,5 Millionen Jahren erreichte der Vorgänger aller Pferde Eurasiens. Der Tarpan und das Przewalski-Pferd gelten als die Vorfahren unserer heutigen Hauspferde.
Die direkten Ahnen unserer heutigen Pferde lebten schon vor mindestens 12´000 Jahren im Holozän. Die Wissenschaft nimmt an, dass es sich beim Tarpan und den Przewalski-Pferden um zwei unterschiedliche Arten von Wildpferden handelt.
Beide Wildpferdearten lebten in den Steppen Eurasiens. Von den Tarpanen ist das Verbreitungsgebiet nicht genau bekannt. Wahrscheinlich lebte diese mittelgrosse Wildpferdart in Teilen Sibiriens, im Baltikum, in der Wolgaregion bis etwa zum Ural.
Es ist möglich, dass es diese Tiere ebenfalls auf dem Gebiet es heutigen Polens und Deutschlands gab. Die Tarpane sind im 18. Jahrhundert ausgestorben.
Die Przewalski-Pferde lebten weiter östlich in der Mongolei und in China, vor allem in der Wüste Gobi. Auch sie galten Mitte des 20.Jahrhunderts in Freiheit als ausgestorben.
Allerdings ist es gelungen, etliche in Gefangenschaft gehaltene Przewalski-Pferde weiter zu züchten und auszuwildern.
Heute gibt es geschätzt noch etwa 2000 von ihnen.
Die Domestizierung der Wildpferde als Reittiere
Wann genau die Menschen begannen, Wildpferde einzufangen und sie nutzbar zu machen, lässt sich bis heute nicht sagen. Allerdings steht fest, dass zum Beispiel die Assyrer oder Nomadenvölker Eurasiens schon vor 3000 Jahren hervorragende Reiter waren. Sie nutzten bereits dann lederne Sättel.
Pferde waren schon zu dieser Zeit nicht nur Jagdbeute, Fleisch-und Hautlieferant, sondern auch wichtig, um weite Strecken schnell zurücklegen zu können.
Das war eine Voraussetzung dafür, grosse Reiche beherrschen zu können. Ausserdem waren vom Rücken eines Pferdes aus auch ganz andere und viel erfolgreichere kriegerische Angriffe auf die Gegner möglich als zu Fuss.
Das Pferd als Zugtier und Lasttier
Pferde, die schwere Lasten ziehen konnten oder auf dem Feld und im Wald einsetzbar waren, gab es in Europa erst im Mittelalter. Vorher konnten sie maximal vor einen leichten zweirädrigen Streitwagen gespannt werden.
Damit ihnen nicht der Hals zerquetscht wurde, brauchten Last-und Zugpferde das Kummet, um die Last sinnvoll und schonend auf Brust, Schultern und Widerrist verteilen zu können.
Obwohl in China schon um 500 vor Christus diese Lastgeschirre erfunden wurden, kamen sie erst 1000 Jahre später nach Europa.