Negro Rhygass - Georg Kreis plädiert für mehr Gelassenheit
Die Basler Gugge «Negro Rhygass» steht wegen Rassismus-Vorwürfen in der Kritik. Ex-Rassismus-Kommission-Mitglied Georg Kreis bezieht Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Fasnächtler »Negro Rhygass« stehen wegen Rassismus-Vorwürfen unter Beschuss.
- Der Historiker Georg Kreis bezieht Stellung zu den Vorwürfen.
Er war jahrelang Präsident der Kommission gegen Rassismus: Georg Kreis. Nau traf den Historiker, um mit ihm über die Rassismusdebatte um die Basler Fasnachts-Gugge «Negro Rhygass» zu sprechen, deren Sujet seit vergangenem Samstag für rote Köpfe sorgt.
Betroffene kommen gar nicht zu Wort
Die Aufregung um das Thema Rassismus geht laut Georg Kreis in eine falsche Richtung: «In erster Linie müssen wir uns doch fragen, wie es für die Betroffenen ist.» Diese kämen zu wenig zu Wort. Der Historiker findet, es sollte einen Mittelweg geben, bei dem alle Beteiligten zusammenkommen und den Austausch suchen. «Dies wäre doch für die Fasnächtler eine gute Gelegenheit, auf die Gegenseite einen Schritt zuzukommen», meint Kreis.
Ein Verständnis für Traditionen
«Ich plädiere dafür, dass man ein Verständnis für historische Bezeichnungen und Traditionen hat.» Kreis glaubt nicht daran, dass das Sujet der «Negro Rhygass» verboten wird. Das Logo, welches ein Pauke spielendes Männchen mit einem Knochen im Haar im Bastrock abbildet, wird kritisiert. Die Darstellung zeige ein stereotypisches Bild des «Mohren», wie es in Europa bis zum Ende des Kolonialismus weit verbreitet war.
Gegenüber der «Basler Zeitung» sagte der Obmann der «Negro Rhygass», dass es sich «zurecht um äusserst sensible Themen» handle. Die Guggemusik würde die Debatte sehr ernst nehmen, da die Guggemusik Rassismus «aufs Schärfste verurteilt.» Der Verein werde, wie der Obmann sagt, über den Namen diskutieren, und dann entscheiden, wie es weitergehen wird.