48 Millionen Menschen in Argentinien und Uruguay ohne Strom

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Argentinien,

Blackout in Südamerika: Über 48 Millionen Menschen in Argentinien und Uruguay stehen ohne Elektrizität da.

Die argentinische Hauptstadt Buenos Aires steht am frühen Morgen ohne Strom da. - Twitter/@infobae

Das Wichtigste in Kürze

  • In Argentinien und Uruguay ist das Stromnetz am Sonntag zusammengebrochen.
  • Auch Teile Chiles, Brasiliens und Paraguays sind vom Totalausfall betroffen.
  • Im Norden Argentiniens wird gerechnet, dass der Ausfall bis zu zwei Tage andauern wird.
  • Eine Leserreporterin schildert: «Die Menschen kaufen Kerzen und Wasser auf Vorrat.»

Südamerika steht ohne Strom und Licht da: Das gesamte Stromnetz von Argentinien und Uruguay ist um kurz nach 7 Uhr Ortszeit (12 Uhr Schweizer Zeit) kollabiert. Insgesamt sind über 48 Millionen Menschen davon betroffen.

Der Stromlieferant Edesur Argentina schreibt auf Twitter es handle sich um eine «massive elektrische Störung». Laut dem Unternehmen ist die Ursache ein Fehler im elektronischen Verbindungssystem. Wie es zum Blackout gekommen ist, wird abgeklärt.

Lesereporerin: «Die Leute haben Angst»

Eine Leserreporterin befindet sich zur Zeit in der Provinz Tucumán im Norden Argentiniens. Sie schildert: «In den Nachrichten wird gewarnt, es könne bis zu zwei Tagen dauern, bis der Strom zurückkommt.»

Die Situation sei auch für südamerikanische Verhältnisse ungewöhnlich. «Die Leute haben Angst», schildert sie weiter. Und so treffen manche Anwohner Vorbereitungen: «Die Menschen kaufen Kerzen und Wasser für die nächsten zwei Tage.»

Wie lokale Medien berichten, sollen auch mehrere Städte im benachbarten Ausland – in Chile, Paraguay und Südbrasilien – betroffen sein.

Die uruguayischen Behörden bestätigten den Totalausfall. Sie wiesen darauf hin, dass «das System von Grund auf gestartet wird». So ist der Strom in einigen Küstenstädten Uruguays bereits wieder zurückgekehrt.

«Kann noch sechs bis acht Stunden dauern»

Auch die argentinischen Behörden bestätigten das Blackout-Chaos in einer Mitteilung. Die Ursachen würden derzeit angeklärt. Bis zur vollständigen Wiederherstellung wird es wohl noch einige Stunden dauern.

Daniel Russo vom argentinischen Katastrophenschutz teilte dem «Canal TN» mit: «Uns wurde mitgeteilt, dass etwa sechs bis acht Stunden benötigt werden, um das Netz wieder herzustellen.» In Teilen Argentiniens ist der Strom bereits wieder zurückgekehrt.

Einzig in der südamerikanische Provinz Feuerland (Tierra del Fuego) wurde die elektrische Versorgung aufrecht erhalten.

Werden Lokalwahlen in Argentinien ausgesetzt?

In den argentinischen Provinzen San Luis, Tierra del Fuego, Formosa und Santa Fe sollten am Sonntag lokale Wahlen stattfinden. Ob die Wahlen durchgeführt werden, ist noch unklar.

Die Provinz San Luis hat die Stimmabgabe bereits offiziell ausgesetzt, bis das Blackout vorbei ist. Mittlerweile wird trotz Stromausfall gewählt.

Aufnahmen auf Twitter zeigen, wie die Städte Argentiniens ohne Strom und Licht erwachten. Einige Unternehmen wie Supermärkte hatten noch Strom – dank eigenen Generatoren.

Zudem gibt es Meldungen darüber, dass die Trinkwasserversorgung in Teilen Argentiniens ausgefallen ist. Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, «rationell mit Wasser umzugehen».

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist das gesamte Bus- und Metronetz ausgefallen. Zudem sind lokale Züge und Ampeln ausgefallen. Wie eine Augenzeugin schildert, sei aber nicht die ganze Stadt vom Stromausfall betroffen.

Eine Grafik des Instituts Cammesa zeigt den abrupten Unterbruch nach 7 Uhr:

Diese Grafik zeigt den abrupten Unterbruch des Stromnetztes nach 7 Uhr (rote Linie). - Cammesa

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