Amerikanische UN-Botschafterin: Entsetzt über Xinjiang-Berichte
Die amerikanische UN-Botschafterin hat sich geschockt über Berichte im Zusammenhang mit der Verfolgung und Masseninternierung in der nordwestchinesischen Region Xinjiang gezeigt. «Entsetzt über die Polizeiakten von Xinjiang, die Chinas Masseninhaftierungen von Uiguren und anderen ethnischen und religiösen Minderheiten zeigen», schrieb Linda Thomas-Greenfield am Dienstag auf Twitter. Sie forderte die Vereinten Nationen und UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet dazu auf, von China Zugang in die Provinz zu verlangen und auf Antworten zu drängen. Bachelet hält sich momentan in China auf, um das Thema der Behandlung der Minderheit der Uiguren in Xinjiang zu besprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hintergrund sind Medienberichte, die unter Berufung auf ein Datenleck das Ausmass der Verfolgung und Masseninternierung in Xinjiang veranschaulichen.
Über die «Xinjiang Police Files» berichtete ein Medienverbund, an dem unter anderen das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel», der Bayerische Rundfunk, die britische BBC, «USA Today» und die Zeitung «Le Monde» beteiligt sind. Die Informationen widersprechen nach diesen Angaben offiziellen chinesischen Äusserungen, dass es sich bei den Lagern um «Fortbildungseinrichtungen» handele, die freiwillig besucht würden.
In Xinjiang sind nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderttausende in Umerziehungslager gesteckt worden. Chinas Führung wirft Uiguren in der Region Separatismus, Extremismus und Terrorismus vor, während sich die muslimische Minderheit politisch, religiös und kulturell unterdrückt fühlt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten die Kommunisten das ehemalige Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt.