Bei Digitalwährungen geht Sicherheit vor Geschwindigkeit
Der Fed-Chef sagt, dass es den USA bei der Einführung der Digitalwährung primär um die Sicherheit gehen muss. Die Geschwindigkeit soll weniger wichtig sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Bank Fed will bei der Einführung der Digitalwährung nicht unbedingt die Erste sein.
- Obwohl der Dollar eine globale wichtige Rolle spiele, gehe die Sicherheit dabei vor.
- China hat kürzlich eine Testphase mit 50'000 Bürgern gestartet.
Die US-Notenbank Fed will bei der möglichen Einführung digitaler Zentralbankwährungen nicht notwendigerweise die Vorreiterrolle spielen. «Tatsächlich denke ich, ist es wichtiger für die USA, es richtig zu machen als der erste zu sein». Dies sagte Fed-Chef Jerome Powell am Montag auf einer Podiumsdiskussion des Internationalen Währungsfonds (IWF). Angesichts der bedeutenden Rolle des Dollars sei es entscheidend, dass die Notenbank an vorderster Front der Entwicklungen der Geldpolitik bleibe.
Grosse Verantwortung für USA und die Welt
Es richtig zu machen bedeute, nicht nur an die möglichen Vorzüge einer digitalen Zentralbankwährung im Zahlungsverkehr zu denken. So der Notenbank-Chef. Auch die potenziellen Risiken müssten beachtet werden.
«Wir haben eine Verantwortung für die USA und für die Welt. Alle Schritte für eine digitale Währung in den USA müssen sicher sein.»
Die Notenbank sei absolut entschlossen, für die Solidität des Dollar und für ein sicheres und effizientes Dollar-Zahlungssystem zu sorgen. Digitale Zentralbankwährungen müssten unter anderem geschützt sein vor Cyberattacken, sagte Powell. Auch wie sich solche Währungen auf die Geldpolitik und die Finanzstabilität auswirkten, müsse untersucht werden. «Das sind keine einfachen Fragen», sagte der Notenbank-Chef.
China arbeitet bereits am digitalen Yuan
China ist bei dem Thema bereits vorgeprescht. Die Volksrepublik arbeitet schon seit längerer Zeit an einem digitalen Yuan und hat kürzlich eine Testphase mit 50'000 Bürgern gestartet. Wie die USA ist auch Europa noch nicht so weit. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde muss sich die Euro-Notenbank aber grundsätzlich darauf vorbereiten, nötigenfalls einen digitalen Euro einzuführen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) legte dazu unlängst einen Bericht vor, der die Vor- und Nachteile eines digitalen Euro untersucht. Zudem startete am 12. Oktober ein öffentliches Konsultationsverfahren zu dem Thema.