Bericht: Rekord bei illegalen Einreisen von Familien in die USA

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USA,

Die US-Südgrenze verzeichnet im August eine Rekordzahl von 91'000 festgenommenen Migranten.

Migranten waten durch den Rio Grande und hoffen auf Zuflucht in den USA. Foto: Felix Marquez/AP/dpa
Migranten waten durch den Rio Grande und hoffen auf Zuflucht in den USA. Foto: Felix Marquez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Zahl von Migrantenfamilien, die illegal aus Mexiko in die USA einreisen, hat im August einen Rekord erreicht. US-Patrouillen an der Südgrenze haben mindestens 91'000 Menschen als Teil einer Familiengruppe festgenommen, wie die «Washington Post» am Freitag unter Berufung auf vorläufige Zahlen meldete.

Der bisherige Monatsrekord stammte demnach aus dem Mai 2019 – also vor der Corona-Pandemie – und lag bei knapp 84'500 Festnahmen. Damals war der Republikaner Donald Trump an der Regierung.

Weinendes Mädchen
Trumps harte Politik hat weltweit für Aufsehen gesorgt. - Getty

Dieser Zustrom habe die Bemühungen der Regierung von Präsident Joe Biden zunichte gemacht, Eltern von der illegalen Einreise mit ihren Kindern abzuhalten, schrieb die Zeitung. Zudem könne das Thema Migration wieder in den Mittelpunkt des Präsidentschaftswahlkampfes rücken.

Die Menschen fliehen vor Armut, Gewalt und Krisen

Mexiko liegt auf der Route von Menschen, die vor allem von Mittel- und Südamerika aus versuchen, in die USA zu kommen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Ländern.

Die Festnahmen an der Südgrenze sind laut «Washington Post» in zwei aufeinanderfolgenden Monaten insgesamt um mehr als 30 Prozent gestiegen, nachdem sie im Mai und Juni stark zurückgegangen waren. Im August habe es insgesamt rund 177'000 Festnahmen gegeben – im Vergleich zu rund 133'000 im Juli und knapp 100'000 im Juni.

Über 17'000 Menschen wurden zurückgeführt

Die Regierung des Demokraten Biden versuche, die illegalen Grenzübertritte einzuschränken, indem sie legale Möglichkeiten zur Einreise ausweite und gleichzeitig die Strafen verschärfe, zitierte die Zeitung eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums. Die Regierung habe im August die Zahl der Abschiebeflüge mit Familien erhöht und seit Mai mehr als 17'000 Eltern und Kinder zurückgeführt.

Migranten Rio Grande
Migranten gehen am Ufer des Rio Grande entlang. Foto: Fernando Llano/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Fernando Llano

Mit der Aufhebung des Corona-Notstands in den USA war im Mai die umstrittene Abschiebepraxis nach dem sogenannten Titel 42 ausgelaufen, die im März 2020 während der Amtszeit Trumps eingeführt worden war. Sie erleichterte unter Verweis auf die Pandemie eine schnelle Zurückweisung von Migranten – noch bevor diese überhaupt einen Asylantrag stellen konnten.

Seither kehrten die USA zur Anwendung einer anderen Regel zurück, die eine Abschiebung von Migranten ohne reguläres Verfahren nicht mehr erlaubt. Für illegale Einreisen gilt aber eine strengere Handhabe. So können im Falle eines illegalen Einwanderungsversuchs ein fünfjähriges Wiedereinreiseverbot sowie Geld- und Gefängnisstrafen verhängt werden.

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