Ronan Farrow ist erst 30, aber hat schon den Pulitzer-Preis und Jobs bei der Uno im Lebenslauf. Jetzt warnt er vor dem «Ende der Diplomatie».
Der US-Journalist Ronan Farrow blickt zu Beginn eines Interviews mit der Deutschen Presse-Agentur in die Kamera des Fotografen.
Der US-Journalist Ronan Farrow blickt zu Beginn eines Interviews mit der Deutschen Presse-Agentur in die Kamera des Fotografen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In seinem Buch warnt Ronan Farrow vor dem «Ende».
  • Das Kind von Mia Farrow und Woody Allen sei ein «Wunderkund».
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«Für Mom» steht auf der ersten Seite des dicken roten Buch-Debüts von Ronan Farrow – und in seinem Fall ist das keine Unbekannte, denn Farrow ist der Sohn von Hollywood-Schauspielerin Mia Farrow. «Meine Mutter nahm all meine begeisterten Anrufe bei den Durchbrüchen entgegen und alle verzweifelten Anrufe, wenn alles zu scheitern schien», schreibt Farrow in der ausführlichen Danksagung von «Das Ende der Diplomatie». Das Buch ist jetzt auch bei Rowohlt erschienen.

Auch Farrows Vater kommt vor, wenn auch durch auffällige Abwesenheit. Der berühmt-berüchtigte US-Diplomat Richard Holbrooke (1941-2010), der Farrow 2009 nach einem von der Dusche aus geführten Bewerbungsgespräch einen Job im US-Aussenministerium verschaffte, sei für ihn «wie ein Vater» gewesen, schreibt der Autor. Farrows eigentlicher Vater ist der Star-Regisseur Woody Allen, doch nachdem dieser seine Adoptivschwester heiratete und eine leibliche Schwester deren Aussagen zufolge sexuell missbrauchte, brach Farrow den Kontakt weitestgehend ab.

«Hört mal zu»

Mit der Aussage, dass «möglicherweise» auch Musiklegende Frank Sinatra Farrows Vater sein könne, hatte Mutter Mia Farrow vor einigen Jahren für Wirbel gesorgt. «Hört mal zu», hatte ihr Sohn, der dem Entertainer mit seinen blauen Augen und blonden Haaren in der Tat extrem ähnlichsieht, daraufhin getwittert. «Möglicherweise sind wir doch alle Söhne von Frank Sinatra

So wie in diesem Fall um sein erstes Buch. Auf fast 500 Seiten erklärt Farrow den Niedergang der US-Aussenpolitik, wie Diplomaten nach und nach entmachtet und das Militär gleichzeitig immer mächtiger wurde – und das nicht erst seit dem Amtsantritt von Donald Trump, auch wenn es seitdem noch schlimmer geworden sei. Die dramatische Konsequenz sei, dass Frieden und Stabilität in der Welt viel weniger gewährleistet seien und dort, wo sie noch existieren, auf deutlich weniger fester Basis aufgebaut seien.

«Alarm schlagen»

Farrow ist erst 30 Jahre alt, aber hat schon mehr als genug Berufserfahrung gesammelt, um ein solches Buch schreiben zu können. Schon mit 15 schloss er das College ab, studierte zusätzlich noch Jura und arbeitete dann einige Jahre für die Vereinten Nationen und ab 2009 für den damaligen Afghanistan-Beauftragten Holbrooke im US-Aussenministerium.

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