Chefin von IBM Rometty wird von Cloud-Experten abgelöst
Chefin von IBM Ginny Rometty war eine der wenigen Frauen an der Spitze eines grossen US-Konzerns. Jetzt bekommt ihr Job nach acht Jahren ein Cloud-Manager.
Das Wichtigste in Kürze
- Geschäftsführerin von IBM Ginny Rometty tritt zurück.
- Künftig möchte sich IBM mit einem neuen Chef mehr auf das Cloud-Geschäft fokussieren.
Das IT-Urgestein IBM will sich mit einem neuen Chef noch stärker auf das Cloud-Geschäft fokussieren. Ginny Rometty, die IBM seit 2012 durch einen tiefgreifenden Umbau führte, gibt den Posten Anfang April auf.
Ihr Nachfolger wird Arvind Krishna, der bislang den Cloud-Bereich verantwortete. IBM liegt im boomenden Cloud-Geschäft nach wie vor hinter Rivalen wie Amazon, Microsoft und Google zurück.
Rometty richtete den Computer-Dino bereits auf neue Geschäftsbereiche wie Cloud-Dienste, Datenanalyse und künstliche Intelligenz aus. IBM verbucht hier teilweise auch starkes Wachstum. Das reicht jedoch nicht, um die Probleme in der klassischen Hardware-Sparte mit Servern und Grossrechnern zu kompensieren.
Grosser Umsatzrückgang bei IBM
Romettys Zeit an der IBM-Spitze begann mit einem fünfeinhalb Jahre langen Umsatzrückgang. Auf eine kurze Erholung folgten sechs weitere Quartale mit sinkenden Erlösen. Dies, bis es im vergangenen Vierteljahr ein Mini-Plus von 0,1 Prozent gab.
Rometty steuerte im vergangenen Jahr unter anderem mit dem Kauf von Red Hat, eines Spezialisten für Open-Source-Software, gegen. IBM liess sich den Zukauf mehr als 30 Milliarden Dollar kosten. Red-Hat-Chef Jim Whitehurst soll Krishna im neu geschaffenen Job eines President beiseitestehen.
Noch bis Ende 2020 Vorsitzende des Verwaltungsrates
Die 62-jährige Rometty soll noch bis zum Jahresende als geschäftsführende Vorsitzende des Verwaltungsrates bei IBM bleiben. Dies gab das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt.
Anleger reagierten positiv auf die Ankündigung des Chefwechsels. Die Aktie drehte nachbörslich ins Plus und stieg um mehr als vier Prozent. An der Wall Street hat der Konzern schon länger einen schweren Stand. Trotz des US-Börsen-Booms konnte die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten kaum einen Kursgewinn verbuchen.