Chicago holt Kolumbus-Statue vom Sockel
Nach heftigen Protesten in Chicago wurde nun die Kolumbus-Statue vom Sockel gehoben. Daraufhin wurde sie abtransportiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA protestieren seit längerem viele Menschen gegen Rassismus.
- Nun wurde in Chicago die Christoph Kolumbus-Statue entfernt.
Die US-Millionenmetropole Chicago hat eine umstrittene Statue des Entdeckers Christoph Kolumbus entfernen lassen. Das Denkmal wurde in der Nacht auf den Freitag auf Anweisung von Bürgermeisterin Lori Lightfoot vom Sockel geholt. Das berichtete die Zeitung «Chicago Tribune».
Das Blatt sprach von einer Kehrtwende der demokratischen Politikerin. Bisher sei Lightfoot mit der Begründung, damit werde ein Stück Geschichte gelöscht, dagegen gewesen. Nun versuche sie, weitere Konfrontationen zwischen Polizei und Demonstranten zu vermeiden.
Statue erinnert an Unterdrückung
Die Statue war zuletzt Schauplatz von Protesten, ähnlich wie in anderen US-Städten. Seit den landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt wurden an vielen Orten Statuen und Erinnerungstafeln abgebaut. Oft bezogen diese sich auf historische Figuren oder Ereignisse im amerikanischen Bürgerkrieg. Doch auch mit Kolumbus verbinden Demonstranten Unterdrückung und Schmerz.
Der italienische Seefahrer (1451-1506) war einer der ersten Europäer in der sogenannten Neuen Welt. Kolumbus wird häufig als Entdecker Amerikas bezeichnet. Historiker und Bürgerrechtler kritisieren ihn für sein gewalttätiges Verhalten gegenüber den Ureinwohnern Amerikas.
Ihm wird nachgesagt, entscheidend zum Sklavenhandel beigetragen zu haben. In den vergangenen Wochen hatte die Stadtverwaltung von San Francisco bereits ein Kolumbus-Denkmal vom Sockel geholt.